Mettmann. Deutsch, Mathe und ein bisschen Englisch für die Viertklässler – trotz der Sommerferien sind 87 Grundschülerinnen und -schüler in der zweiten und dritten Ferienwoche in der Grundschule Herrenhauser Straße, um in kleinen Gruppen zu lernen. Darauf weist die Stadtverwaltung hin.
Die Corona-Krise habe für viele Kinder und Jugendliche eine extreme Belastung für die Lernentwicklung und die soziale Situation bedeutet, heißt es aus dem Rathaus. „Sie brauchen Unterstützung und Hilfe“. Mit finanzieller Unterstützung des Landes habe das städtische Schulamt ein Förderprogramm für Grundschüler und Schüler weiterführender Schulen in kürzester Zeit möglich gemacht.
Noch bis zum 23. Juli sorgt nun laut Stadtverwaltung die „Interaktiv gGmbH“, die an der Grundschule Herrenhauser Straße die Ogata betreut, dafür, dass Jungen und Mädchen das aufholen, was sie während der Schulschließung verpasst haben. „Vom 26. Juli bis zum 3. August werden Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen gefördert“, so die Kreisstadt. Hierfür habe die Stadt den Verein „Du-Ich-Wir“ gewinnen können.
„Alle sind unheimlich motiviert und mit Spaß bei der Sache“, sagt Christian Cordes, der als Kinderpfleger in der Ogata der Grundschule Herrenhauser Straße arbeitet und zurzeit die Lehrkräfte im Unterricht unterstützt.
Das städtische Schulamt habe die Schulen vor den Ferien aufgefordert, Schüler mit Förderbedarf zu ermitteln: 461 Schüler wurden für das Förderprogramm vorgeschlagen – am Ende seien nur 87 Grundschüler und 53 Schüler der weiterführenden Schulen angemeldet worden
„Das hat natürlich auch damit zu tun, dass in den Wochen, in denen wir die Förderung anbieten können, Familien im Urlaub sind. Aber wir mussten uns auch nach den Ferienzeiten von Hausmeistern und nach den Baumaßnahmen in den Schulen richten“, sagt Markus Pleuß, Mitarbeiter der städtischen Schulverwaltung, der mit Schulamtsleiter Michael Wiesenhöfer in einem Eilverfahren alles vorbereitet hatte.
Das Schulamt plant, das Förderprogramm in den Herbstferien fortzusetzen. Pleuß: „Wir hoffen, dass auch dann Fördermittel des Landes fließen werden.“
Bürgermeisterin Sandra Pietschmann besuchte die Grundschülerinnen und Schüler und las gemeinsam mit ihnen im Buch „Das kleine Moorgespenst“. „Ich finde es richtig gut, dass ihr hier so fleißig lernt“, sagte sie den Schülerinnen und Schülern und wünschte ihnen noch eine schöne Ferienzeit. Ihr ganz besonderer Dank galt den Kolleginnen und Kollegen des Schulamtes für die schnelle Umsetzung des Förderprogramms. Pietschmann: „Sie haben einen ganz tollen Job gemacht.“