Mettmann. Andreas Smolka geht in den Ruhestand. Er hatte die Fachstelle für Gewaltprävention bei der Caritas aufgebaut und fungierte zuletzt als deren Leiter.
Für Menschen, die in der Partnerschaft Gewalt ausüben und den Gewaltkreislauf beenden wollen, ist die Beratungsstelle der Caritas für Täterinnen und Täter die Anlaufstelle in der Region schlechthin. Das zeigt auch die Nachfrage, die seit den Anfängen der Einrichtung um ein Vielfaches gestiegen ist.
Dass den Beratung und Unterstützung Suchenden ein Angebot gemacht werden konnte, ist ein wesentlicher Verdienst von Andreas E. Smolka. „Viel Leid und erneute Opferschaft können durch diese wertvolle Arbeit verhindert werden“, ist Fachbereichsleiter Thomas Rasch überzeugt. Nach neun Jahren an der Spitze der Fachstelle, zu der auch die Initiative „Kurve kriegen“ für gewalttätige straffällige Kinder gehört, verabschiedet Smolka sich nun in den Ruhestand. …aber niemals geht man so ganz, denn beratend wird er in der Zeit des Übergangs seinen Nachfolgern noch zur Seite stehen.
Im Rahmen einer Feierstunde des Caritasverbandes Mettmann, würdigten Gäste die Verdienste Smolkas um den Opferschutz aber auch den Aufbau und die Sicherung der Beratungsstelle sowie seinen Einsatz auf Landes- und Bundesebene.
„Du darfst den Caritasverband mit einem guten Gefühl verlassen. Hartnäckig, wenn es um die dir anvertrauen Menschen und die Beratungsstelle ging, aber immer fair dabei. Die von Dir aufgebaute Fachstelle ist gut aufgestellt und in Petra Bräcklein sowie Alexander Lajios hast Du die richtigen Nachfolger gefunden“, so Rasch. Mit auf den Weg bekam Smolka einen Rucksack voller Geschenke und Anregungen für die Gestaltung der vor ihm liegenden Jahre; dabei was zum Wandern, Fotografieren oder auch fürs Radfahren, was demnächst angeblich mit elektrischer Unterstützung öfter ins Bergische führen soll.
Sichtlich gerührt bedankte sich Smolka bei der Caritas „als einen Träger, bei dem ich mich immer gut aufgehoben gefühlt habe und den Rücken gestärkt bekam, viel bewegen zu können.“
Mit großer Kraftanstrengung sei es Smolka gelungen, die stark wachsende Nachfrage zu bedienen und der Täterarbeit ein Gesicht zu geben, bestätigten ihm die zahlreichen Gäste. „Das Ziel der Täterarbeit ist, das Gewaltverhalten zu stoppen und eine Verhaltensänderung herbeizuführen“, bekräftigte Smolka zum Abschied.
„Ein gewaltfreies Leben für Täter und Opfer.“ Die Selbstwahrnehmung und eine Verantwortungsübernahme seien ein wirkungsvoller Opferschutz. „Es geht nicht um Schuld“, betonte der Familientherapeut. „Die Tat wird verurteilt, nicht der Mensch.“