Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann. Foto: André Volkmann/Archiv
Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann. Foto: André Volkmann/Archiv

Mettmann. In dieser Woche sind auch in Mettmann Hitzerekorde zu verzeichnen. Der Chefarzt der Inneren Medizin im Evangelischen Krankenhaus Mettmann, Dr. med. Andreas Brauksiepe, gibt Tipps, um die Hitzewelle zu überstehen.

Längere Aufenthalte im Freien und körperliche Anstrengungen sollten zunächst vermieden werden. Gleichzeitig empfiehlt es sich viel zu trinken – neben Wasser auch Tee oder mineralhaltige Getränke.

Für all diejenigen, die das Wetter am Badesee oder im Freibad nutzen, gilt, sich gut vor einem Sonnenbrand und Sonnenstich zu schützen.

Dr. med. Andreas Brauksiepe, Chefarzt der Inneren Medizin im EVK Mettmann, gibt Ratschläge, wie man durch richtiges Handeln die Folgen eines Sonnenstichs möglichst gering halten kann. Die praktischen Tipps sollen helfen, im Notfall schnell und erfolgreich zu reagieren.

Durch die Sonneneinstrahlung und Überhitzung kommt es zu einer Reizung der Hirnhäute. Ein Sonnenstich entspricht einer sterilen Hirnhautentzündung, die nicht durch Bakterien oder Viren, sondern durch die Sonnenstrahlen hervorgerufen wird.

Nach einem langen Tag in der Sonne können daher plötzlich Kopfschmerzen auftreten, zudem klagen die Betroffenen häufig über Übelkeit, Schwindelgefühl, Mattigkeit und Nackenbeschwerden. Einige Menschen verspüren zudem Ohrgeräusche oder wirken verwirrt und desorientiert. Der Kopf ist meist hochrot und heiß, die übrige Haut fühlt sich eher kühl an. Einige Betroffene haben einen beschleunigten Puls, der mitunter nur schwach zu fühlen ist. Im schlimmsten Fall sind die Betroffenen apathisch oder erleiden einen Kreislaufkollaps bzw. eine Kreislaufschwäche.

Erste Hilfe bei einem Sonnenstich: Dr. med. Andreas Brauksiepe, Chefarzt der Inneren Medizin im EVK Mettmann, gibt praktische Tipps. Foto: EVK
Erste Hilfe bei einem Sonnenstich: Chefarzt Dr. med. Andreas Brauksiepe gibt praktische Tipps. Foto: EVK

Als erste Maßnahme sollten Sie sofort aus der Sonne gehen und einen schattigen Platz oder kühlen Raum aufsuchen. Sie sollten zudem als Helfer durch einfache Fragen nach Namen oder Befinden den Bewusstseinszustand in etwa erfassen Die betroffene Person sollte auf den Boden gelegt und der Kopf und der Oberkörper etwas höher gelagert werden. Im Anschluss den Kopf, Nacken und Körper mit feuchten Tüchern kühlen. Zusätzlich sollte der Betroffene viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Am besten geeignet sind Mineralwasser, Tee und Fruchtsäfte bzw. Fruchtsaftschorlen.

Auch isotonische Getränke helfen den Elektrolytverlust beim Schwitzen auszugleichen. Bitte beachten: Die Getränke sollten lediglich Zimmertemperatur haben und nicht eisgekühlt sein.

Bei Verdacht auf Sonnenstich sollten insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, herzkranke Personen, ältere und geschwächte Menschen rasch einen Arzt aufsuchen, um im Notfall medizinische Hilfe zu erfahren. Denn: für diesen Personenkreis kann ein Sonnenstich durchaus lebensgefährlich werden. Ein Sonnenstich kann sich bis zu einem Hitzeschlag entwickeln, vor allem bei anstrengender körperlicher Aktivität und unzureichender Flüssigkeitszufuhr. Beim Hitzeschlag ist der gesamte Körper überhitzt und die körpereigene Temperaturregelung versagt.

Um einem Sonnstich vorzubeugen, sollte man sich vor direkter Sonneneinstrahlung mit einer Kopfbedeckung oder Schirm schützen oder sich im Schatten aufhalten. Man sollte sich immer nur kurz in der prallen Sonne aufhalten und (schwere) körperliche Anstrengungen – besonders in der Mittagshitze – vermeiden. Wichtig ist, für Abkühlung und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.