Gesamtschule in Mettmann: Die für Mai geplante Elternbefragung wurde auf September verschoben. Foto: pixabay
Gesamtschule in Mettmann: Die für Mai geplante Elternbefragung wurde auf September verschoben. Foto: pixabay

Mettmann. Die städtische Verwaltung hat die Elternbefragung zur Gesamtschule auf den September verschoben.

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag hat die Verwaltung die Politik darüber informiert, dass die für Ende Mai geplante Elternbefragung zur Gesamtschule wegen der Corona-Krise verschoben wird. Vorgesehen ist nun, die Befragung im September durchzuführen.

Sozialdezernent Marko Sucic hatte erklärt, dass die zwei Informationsveranstaltungen zur Elternbefragung in der Neandertalhalle, die Mitte Mai geplant waren, aufgrund der verschärften Rahmenbedingungen der aktuell geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen nicht durchgeführt werden können. Außerdem teilte die Verwaltung mit, dass die Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport im Mai ersatzlos ausfällt.

Bürgerinitiative begrüßt Entscheidung

Die Bürgerinitiative Gesamtschule für Mettmann begrüßt die Entscheidung der Stadtverwaltung. „Dass die Elterninformationen und demnach die Elternbefragung im Mai unter Berücksichtigung der aktuellen Situation nicht stattfinden ist nachvollziehbar und aus unserer Sicht so auch richtig“, so Vorstandsmitglied Jan Roth. Für eine Befragung sei eine sachliche und neutrale Elterninformation im Vorfeld unerlässlich.

Die Eltern kämpfen nicht nur für eine Gesamtschule in Mettmann, sondern setzen sich auch für gerechte Bildung ein: „In diesen Tagen hören und lesen wir viel über eine Bildungsungerechtigkeit bei der Beschulung beziehungsweise Heimbeschulung“, so Jan Roth. „Ohnehin ist in kaum einem Industrieland der Bildungserfolg einer Person so abhängig von ihrem sozio-ökonomischen Hintergrund wie in Deutschland – unabhängig von Corona“. Kinder aus Familien mit niedrigen Bildungsabschlüssen werden strukturell benachteiligt, dies wird in der aktuellen Situation nochmals verschärft.

Ruhen dürfe die Schulentwicklungsplanung daher nach Meinung der Bürgerinitiative nicht. Deren Mitglieder appellieren: „Es dürfen keine weiteren negativen Verschiebungen in der Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt entstehen“.

Deshalb halten die Bürgerinitiative und viele unterstützende Eltern die Einrichtung einer Gesamtschule für  die richtige Antwort. In den kommenden Monaten müsse mit Hochdruck an der Schulentwicklungsplanung gearbeitet werden, fordert die Initiative und drängt darauf, dass die Gesamtschule im Jahr 2021 an den Start gehen kann – vorausgesetzt, die Elternbefragung fällt diesbezüglich positiv aus.