Mettmann. Dem Evangelischen Krankenhaus steht ein neues Gerät zur Diagnostik von Hörstörungen bei Neugeborenen zur Verfügung. Die Kosten für das Echoscreen hat der Förderverein übernommen.
Etwa 500 Babys erblicken jährlich das Licht der Welt im Evangelischen Krankenhaus in Mettmann. Jedes einzelne von ihnen erhält 36 bis 48 Stunden nach der Entbindung, also am zweiten Lebenstag, ein sogenanntes Hörscreening.
Das wird fortan mit einem neuen Echoscreen durchgeführt – finanziert durch den Förderverein des Krankenhauses. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Abteilung nun auf ein modernes, neues Screening-Gerät zurückgreifen kann, nachdem das Vorgänger-Modell nun langsam ausgedient hat“, sagt Chefarzt Dr. med. Clemens Stock. Gleichzeitig begrüßt er, dass das Hörscreening mittlerweile in allen Bundesländern verpflichtend geworden ist und durch die Geburtshäuser kostenfrei durchgeführt wird. Doch dieser Service hat einen Grund, denn aktuelle Zahlen zeigen: Hörschädigungen sind die am häufigsten auftretenden Sinnesbehinderungen im Neugeborenenalter – in NRW sind davon jährlich um die 400 Kinder betroffen.
Durch das frühe Screening kann eine Hörstörung nun bereits im Säuglingsalter festgestellt und behandelt werden und nicht erst, wenn den Eltern auffällt, dass ihr Kind wenig oder nur schlecht sprechen kann. Das Screening ist für den Säugling absolut schmerzfrei und wird meist im Schlaf durchgeführt.
„Wir führen immer zwei Messungen durch – die Schallaussendung des Innenohres und eine Messung, bei der der Hirnstamm auf Schallreize reagiert“, erklärt Stationsleiterin Anna Spieser. Sie weiß, dass insbesondere bei der TEOAE-Messung (transitorisch evozierte otoakustische Emission) Fruchtwasser, Schwellungen durch die Geburt oder auch Reste von Käseschmiere das Messergebnis fehlerhaft beeinflussen können. Daher dient eine zweite Messung für ein genaueres Ergebnis.
Die Testergebnisse werden dann an das Hörscreening Nordrhein an der Uniklinik in Köln geschickt. Von dort aus werden die Eltern dann professionell weiter betreut – sofern die Ergebnisse auffällig sind.
Der Förderverein des Krankenhauses hat bereits zahlreiche Projekte unterstützt, darunter die Anschaffung eines Kleinbusses für den Hol- und Bringdienst, eine Reanimationspuppe oder auch die Anschaffung von Niedrigflurbetten für die Palliativstation. Das neue Echo-Screen, das auf der Geburtsstation des EVK Mettmann zum Einsatz kommt, hat knapp 10.000 Euro gekostet.
Heute wurde das Team um Stationsleitung Anna Spieser im Umgang mit dem neuen Gerät geschult.
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