Die Mettmanner Bibliothek ist in den Augen des Freundeskreises der Stadtbibliothek ein erhaltenswerter Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger. Foto: André Volkmann
Die Mettmanner Bibliothek ist in den Augen des Freundeskreises der Stadtbibliothek ein erhaltenswerter Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger. Foto: André Volkmann

Mettmann. Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann will die Bücherei nicht auf den Prüfstand gestellt sehen. Monika Denstorff appelliert stellvertretend für den Vorstand des Freundeskreises in einem Leserbrief an die Stadtverwaltung und alle Fraktionen: „Die Existenz der Stadtbibliothek darf nicht zur Debatte stehen.“

Deutschland als Land der Dichter und Denker? Für Mettmann scheint das in den Augen von Monika Denstorff nicht zu gelten. Sie schreibt im Namen des Vorstandes des Freundeskreises der Stadtbilbiothek Mettmann: „Die Stadtbibliothek – als Treffpunkt für alle Bürger der Stadt, die sich durch Medien jeder Art informieren oder unterhalten lassen möchten, und dennoch schon lange von städtischer Seite als Stiefkind behandelt – steht auf dem Prüfstand.“

Zumindest die FDP-Fraktion sehe „Einsparpotential“ und auch die Stadtverwaltung ziehe nach Berichten der lokalen Presse Einsparungen in Erwägung meint Monika Denstorff.

„In Deutschland – einem Land, das außer der Bildung und der Kenntnisse seiner Menschen nicht über nennenswerte Ressourcen verfügt – wird in unserer Stadt auch diese aufs Spiel gesetzt“, empört sich Denstorff. Die Bibliothek biete „ein Stück Chancengleichheit“. Die Stadtbücherei habe die Möglichkeiten, Hilfe für Kinder und Jugendliche, die im Elternhaus keine ausreichende Unterstützung erfahren können, anzubieten, werde aber dennoch in Frage gestellt.

Generell seien Bibliotheken nicht nur dazu da Wissen zu vermitteln, schreibt Monika Denstorff weiter: „Sie werden zunehmend zu sogenannten ‚dritten Orten‘, also zu öffentlichen Orten, die sich von der Wohnung und auch vom Arbeitsplatz unterscheiden. Orte, die man aufsuchen kann, um andere Menschen zu treffen, Orte der Begegnung.“ Auch auf die Stadtbibliothek Mettmann in der Neanderthalhalle treffe das zu.

Denstorff schreibt: „Vor allem Familien mit Kindern; Nutzer, die arbeiten wollen sowie Schüler und Studenten kommen hierher. ‚Dritte Orte‘ werden zunehmend wichtiger, denn es leben immer mehr Menschen in unserer Stadt alleine, die Orte brauchen, wo sie sich mit anderen treffen können. Und zwar kostenlos.“

Mit Besucherzahlen stützt Monika Denstorff den Appell des Freundeskreises: „In die Stadtbibliothek kommen etwa 33000 Besucher jährlich. Sie ist Lesezentrum, kommunikativer Treffpunkt, Sammlung umfangreicher Sach- und Fachinformation, bietet Lesemöglichkeiten für Bücher, Comics, Zeitungen, Zeitschriften, bietet Hörbücher an, DVDs, Gesellschafts- und Konsolenspiele und mehr, und neben der Ausleihmöglichkeit vor Ort können auch bequem von Zuhause aus über 20.000 Medien herunter geladen werden – in Zahlen: im Jahr 2019 gab es 67000 Entleihungen.“

Im Namen des Freundeskreis-Vorstandes mahnt Denstorff: „Die Existenz der Stadtbibliothek darf nicht zur Debatte stehen! Sie bedarf der Unterstützung aller Fraktionen und der gesamten Verwaltung der Stadt!“