Zwei von 36: Auch Cecielie Barth (19) und Joel Joof (24) haben Konzepte für ein Corporate Design des Mettmanner Wochenmarktes entworfen. Foto: André Volkmann
Zwei von 36: Auch Cecielie Barth (19) und Joel Joof (24) haben Konzepte für ein Corporate Design des Mettmanner Wochenmarktes entworfen. Foto: André Volkmann

Mettmann. Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Gestaltung am Berufskolleg Neandertal haben im Rahmen einer Projektarbeit Logos und Werbematerial für den Mettmanner Wochenmarkt entwickelt. Nun sind die Entwürfe vorgestellt worden.

Wochenmärkte sind in vielen Städten mehr als nur Einkaufsmöglichkeiten. Sie sind Orte der Begegnung – so auch in Mettmann. Unter rein wirtschaftlichen Aspekten stirbt der Markt am Jubiläumsplatz jedoch aus: Händler verzeichnen sinkende Umsätze und auch Besucher frequentieren den wöchentliche Markt weniger.

Dem wollten das Amt für Wirtschaftsförderung und das Berufskolleg Neandertal mit einem gemeinsamen Projekt entgegenwirken: Die Abschlussklasse des Fachbereichs Gestaltung sollte es richten und dem Wochenmarkt mit ihren Ideen eine Modernisierung verschaffen. Im Rahmen eines Projekts hatten die Berufsschüler ein Schuljahr lang Zeit, ein neues „Corporate Design“ für den Mettmanner Wochenmarkt zu entwickeln – dazu gehören ein neues Logo, Plakate und Werbematerial. Bereits im Januar hatten die Schüler ihre Analyse einer Marktumfrage vorgestellt, nun präsentierten sie ihre fertigen Vorschläge für den „neuen Look“ des Wochenmarktes.

36 Konzepte sind am Ende zusammengekommen – jedes einzelne davon wurde von Bürgermeister Thomas Dinkelmann und anwesenden Fraktionsvertretern begutachtet. Auch wenn die Berufsschüler viel Herzblut in ihre Projektarbeit gesteckt haben, ist ihnen am Ende des Schuljahres vor allem die Benotung wichtig. Für die Stadt geht es um mehr: „Den Wochenmarkt zu beleben, bedeutet gleichzeitig, die Situation am Jubiläumsplatz zu stärken“, sagt Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der „begeistert von der Kreativität der Schüler ist.“ Er sieht in dem Projekt ein positives Signal, dessen Auswirkungen genutzt werden sollten. „Der Jubiläumsplatz ist eine Herausforderung“, erkennt Dinkelmann und hofft auf eine abschließende Umsetzung des Corporate-Design-Projekts.

Der Standort Jubiläumplatz habe ein neues Konzept nötig, erläutert der Bürgermeister weite:. So wolle man das Denkmal auf dem Marktplatz versetzen, um dem Wochenmarkt mehr Raum zu geben. Für die Belebung sollen letztendlich – neben der Stadt – auch die Marktbeschicker und Sponsoren verantwortlich sein und Besucher mit Verköstigungen oder Events anlocken. „Wir müssen auch die Marktbeschicker ins Boot holen. Um Leben auf den Wochenmarkt zu bringen, müssen wir die Kräfte bündeln.“ Dann fügt er an: „Was dem Markt gut tut, tut auch der Stadt gut“.

Insgesamt 36 Entwürfe haben die Schüler des Berufskolleg Neandertal präsentiert. Foto: André Volkmann
36 Entwürfe haben die Schüler des Berufskolleg Neandertal präsentiert. Foto: André Volkmann

Des Themas haben sich die Schüler mit jeweils eigenen Ideen angenommen. Vom „Wochenmarkt“ über einen „Neandermarkt“ bis hin zu „Medamana Markt“ reichen die Vorschläge für die Frischekur des wöchentlichen Marktes. Hinter den Corporate-Design-Entwürfen der Berufsfachschüler verbergen sich vielerlei Überlegungen – drei zentrale Kriterien lagen der Entwurfsfindung zugrunde: Qualität, Regionalität und Frische.

Joel Joof setzt auf ein klassisches Design: das Logo bildet einen Marktstand ab, die Farbtöne sind überwiegend erdig mit roten und grünen Akzenten. Für den 24-Jährigen ist der Wochenmarkt nicht aus der Stadt wegzudenken: „Ich bin Mettmanner, ich bin hier geboren“, sagt Joof. „Schon zu meiner Schulzeit bin ich über den Markt gegangen, um mir ein Brötchen zu kaufen.“ Er sieht den Wochenmarkt als einen „stabilen Faktor“, der „das Stadtbild schon immer geprägt hat“ – nun müssten die Bürger wieder darauf aufmerksam gemacht werden.

Joel Joof sieht im Wochenmarkt einen sozialen Treffpunkt – für junge und ältere Besucher gleichermaßen. Auf Dynamik und Frische setzt hingegen Cecielie Barth. Ihr Konzeptvorschlag ist schlicht, aber elegant. Die 19-jährige Berufsfachschülerin möchte mit ihrer Idee vor allem junge Mettmannerinnen und Mettmanner auf den Wochenmarkt locken, entsprechend modern ist ihr Entwurf. „Wochenmarkt – der Name ist zu lang“, meint die junge Ratingerin. Ihr Vorschlag: schlicht „MeMa“. Dazu erklärt Cecielie Barth: „Das prägt sich eher ein. Weniger ist einfach mehr“. Sie habe Spaß an der Gestaltung verrät die 19-Jährige, die neben der Schule bei einer Agentur für Mediengestaltung arbeitet. Um den Markt zu beleben, sei ein „emotionaler Faktor“ wesentlich: „Die Leute sind glücklich, wenn sie über den Markt gehen“, sagt Barth.

Jeder der Nachwuchs-Designer hat einen eigenen Ansatz verfolgt, um das angestaubte Konzept des Wochenmarktes fit für die Zukunft zu machen. Wie das finale Logo nun ausgewählt werden soll, steht bislang nicht fest. Wahrscheinlich ist, dass die Marktbeschicker eine Vorauswahl treffen dürfen, dann könnte eine Jury über die verbleibenden Corporate-Design-Ideen entscheiden.