Das Kunsthaus Mettmann auf der Mühlenstraße 27/29. Foto: André Volkmann
Das Kunsthaus Mettmann auf der Mühlenstraße 27/29. Foto: André Volkmann

Mettmann. Im Mettmanner Kunsthaus sind am Mittwoch zwei Wissenschaftler der Universität Essen-Duisburg zu Gast gewesen, um über den spanischen Maler Francisco Goya zu referieren. 

„Goya für alle“ lautet der von Helmut C. Jacobs und Nina Preyer in diesem Jahr als Buch veröffentlichte Titel eines Forschungsberichtes über den spanischen Maler. Das Kunsthaus Mettmann hatte den Professor an der Universität Duisburg-Essen zu einem Vortragsabend unter dem vielversprechenden Motto „Goyas geheimnisvolle Caprichos – ein Meisterwerk der spanischen Kunst endlich entschlüsselt“ eingeladen.

Zu den Zuhörern gehört auch Dr. Karlheinz Schneider. Er berichtet: „Wer nun in Erwartung eines trockenen wissenschaftlichen Vortrages den Weg in das Kunsthaus gefunden hatte, der wurde bereits zu Beginn in seiner Erwartung positiv überrascht. Der Romanistikprofessor stimmte als Akkordeonist mit zeitgenössischer spanischer Musik wirkungsvoll in die Zeit Francisco de Goyas ein. So sensibilisiert, nahm er seine Zuhörer mit auf eine spannende, mit zahlreichen Abbildungen der Werke Goyas, zeitgenössischen Darstellungen und vielen anderen Dokumenten illustrierte Reise zur ‚Entschlüsselung‘ der Caprichos.“

Und weiter: „Darunter sind 1799 erschienene Radierungen zu verstehen, in denen Goya seine Kritik am Adel, der Kirche und gesellschaftlichen Missständen zum Ausdruck brachte, deren „Hintersinn“ nun erst durch die Ergebnisse intensiver Forschung in seiner Bedeutung für die Entstehungszeit deutlich wurde. So erwies sich Goyas Weg als ein Weg vom Hofmaler zum Kritiker seiner Zeit, der mit seiner ‚Verschlüsselung‘ späteren Regierungs- bzw. Regimekritikern, z. B. im Spanien der Franco-Ära, eine Möglichkeit zur versteckten und dennoch deutbaren Kritik an den Mächtigen an die Hand gab und gibt.“

Der musikalisch untermalte Vortrag kam an, ebenso das gewählte Thema. Das Mettmanner Kunsthaus bot dabei den passenden Rahmen. Umgeben von den Exponaten des niederländischen Künstlers Simon Woudwijk lauschte die Besucher den Ausführungen des Universitätsprofessors. „Man darf mit Recht auf weitere interessante Veranstaltungen gespannt sein“, fasst Dr. Karlheinz Schneider zusammen.