Das Gebäude der Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann
Das Gebäude der Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann

Mettmann. Die Stadtverwaltung hat die Kostenschätzung für den Erhalt der Carl-Fuhlrott-Realschule veröffentlicht: die Investition ist darin mit Kosten von etwa 27 Millionen Euro veranschlagt.

Rund 27,2 Millionen Euro würde laut Investitionsschätzung allein der Erhalt der Realschule in einer vierzügigen Form kosten. Die reinen Baukosten betrügen 13,7 Millionen Euro, worin unter anderem der Umbau und die Sanierung des Hauptgebäudes sowie der Einbau eines Aufzuges zur barrierefreien Erschließung enthalten sind.

Würde die Carl-Fuhlrott-Realschule am aktuellen Standort an der Goethestraße erhalten bleiben, müsste die Gesamtschule an einem neuen Standort erreichtet werden. Das würde dann voraussichtlich das Gelände der ehemaligen Hauptschule sein, weil es sich im Besitz der Kreisstadt befindet. Mit Neubau der Feuerwache an der Peckhauser Straße würde dieser Standort als alternativer Bauort ausscheiden.

Die Stadt hat in der Kostenschätzung die Investitionsbeträge von drei Varianten gegenübergestellt: Bei Erhalt der Realschule samt Neubau einer vierzügigen Gesamtschule beliefen sich die geschätzten Kosten auf 72,4 Millionen Euro – die teuerste Variante des Planpapiers.

Günstiger wäre laut Investitionsschätzung der Neubau einer vierzügigen Gesamtschule auf dem Realschulgelände mit rund 45,3 Millionen Euro. Würde man die Gesamtschule sechszügig ausrichten, lägen die Kosten bei 55,4 Millionen Euro.

Fragen und Antworten zum Bürgerbehren „Erhalt der Realschule“ gibt es auf der städtischen Webseite.

Bürgerinitiative für Sechszügigkeit

Die Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ kommentiert: „Die Variante, die einen Erhalt der Realschule vorsieht, ist folglich die teuerste Variante. Dies ist in Bezug auf
die Anzahl der berücksichtigten Züge auch plausibel. Werden die Gesamtkosten auf die Anzahl der Züge verteilt, so nähern sich die Gesamtkosten für die Variante Realschule und Gesamtschule (je vier und zusammen acht Züge) und die Variante sechszügige Gesamtschule stark an.“ Pro Zug seien die Gesamtkosten einer sechszügigen Gesamtschule dann geringfügig höher.

„Es wird darauf hingewiesen, dass eine Gesamtschule durch die Sekundarstufe II mehr Schülerinnen und Schüler je Zug aufnimmt und, dass bei der
Kostengegenüberstellung ein sanierter Bestandsbau aus dem Jahr 1969 (Realschule) und ein Neubau einer vierzügigen Gesamtschule mit einem kompletten Neubau einer sechszügigen Gesamtschule verglichen wird“, heißt es von der Initiative.

Die Bürgerinitiative hatte sich bereits vorher für eine sechszügige Gesamtschule ausgesprochen: „Wir sehen unter Berücksichtigung des Schulentwicklungsplans sowie der
Ergebnisse der Elternbefragung ein eindeutig höheres Potenzial für die Schulform Gesamtschule“, so Vorstandsmitglied Jan Roth für die Initiative.

Im direkten Vergleich der Variante Erhalt Realschule einschließlich Neubau der vierzügigen Gesamtschule mit einer sechszügigen Gesamtschule sei ein Kostendelta von rund 17,1 Millionen Euro zu verzeichnen. „Unter Berücksichtigung der von uns verfolgten Variante (KHG vierzügig, HHG fünfzügig und Gesamtschule sechszügig) könnte ein Teil dieser eingesparten Summe sodann für die vorübergehende Erweiterung der Zügigkeiten bzw. eine Optimierung der vorhandenen Schulen investiert werden“, resümiert Felix Spiecker von der Bürgerinitiative.

„Wir sehen daher nicht nur aus Gründen des festgestellten Bedarfs, sondern nun auch aus Kostengründen das vom Rat beschlossene Auslaufen der Realschule als plausibel und richtig an,“ so Jessica Lorenz abschließend für die Bürgerinitiative.