
Mettmann. Auf dem Friedhof Goethestraße hat in der Kreisstadt am Sonntag ein Gedenken anlässlich des Volkstrauertages stattgefunden.
„Heute stehe ich hier als neu gewählter Bürgermeister der Stadt Mettmann und halte diese Rede zum Volkstrauertag als ein Vertreter der jüngeren Generation, die viele Jahrzehnte nach Kriegsende erst geboren worden ist. Eine Generation, die in einem vermutlich friedlicheren Deutschland als jemals zuvor in unserer Geschichte groß geworden ist. Wenn ich heute trotzdem über das Erinnern und das Nicht-Vergessen
spreche, so tue ich das, weil mit bewusst ist, dass der Frieden, in dem wir leben dürfen, ein nicht selbstverständliches Privileg ist“, sagte Bürgermeister André
Bär während der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag am Sonntag auf dem Friedhof Goethestraße, zu der der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) eingeladen hatte.
In einer bewegten und unsicheren Welt, in der Konflikte und Kriege nach wie vor das tägliche Leben prägten, gewinne der Volkstrauertag eine erschreckende Aktualität, so
Bürgermeister Bär weiter. Er rief dazu auf, entschlossen und mit persönlichem Engagement den Frieden und die Freiheit zu bewahren und zu sichern.
Zur Gedenkstunde trug das Stadtarchiv zusammen mit Andreas Scherer und Schülern aus dem KHG-Club eine Lesung bei. Im Rahmen der in diesem Jahr geschlossen
Bildungspartnerschaft des Archivs und der Schule hatten sich Schüler ein halbes Jahr lang mit dem Volkstrauertag beschäftigt und einen eigenen Beitrag zum Thema „Kriegspropaganda“ erarbeitet. Unter Anleitung des Stadtarchivs entstanden vier Plakate, die zum Nachdenken anregen sollten. Als Vorlage hatten authentische
Propaganda-Plakate aus dem Zweiten Weltkrieg gedient. Die Schüler verlasen die Plakate in der Friedhofskapelle. Musikalisch eingerahmt wurde die Feierstunde, an der neben Schützen der St. Sebastianaus Schützenbruderschaft auch Soldaten und eine Abordnung der Feuerwehr teilnahmen, vom Stadtorchester Mettmann. Kränze wurden am Ehrenmal und ein Blumengebinde am Grab der unbekannten Zwangsarbeiter niedergelegt.

