Das Gebäude der Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann
Das Gebäude der Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann

Mettmann. Im gestrigen gemeinsamen Ausschuss Schule und Bildung sowie strategische Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen wurden seitens des externen Beratungsunternehmens „PD Berater“ drei Varianten für die Neugestaltung der Schullandschaft am Standort Goethestraße und Borner Weg vorgestellt.

Auftrag an die Berater war es, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie aufzuzeigen, ob beide Schulgebäude auf den vorhandenen Grundstücken ausreichend Raum zur Verfügung haben
werden, wie die Stadtverwaltung: Neu gebaut werden die Gesamtschule Mettmann und die Otfried-Preußler- Grundschule. Drei Varianten, seitens der Berater 1a, 1b und 2a genannt, zeigen auf, wie und wo die Neubauten stehen können, wie das Hauptgebäude der Carl-Fuhlrott-Realschule im Anschluss genutzt oder in den Bau integriert werden kann und wie, wo und vor allem ob die beiden Schulen an geeigneten Interimsstandorten ausreichend und unter schulfachlichen Aspekten akzeptable Bedingungen vorfinden werden. Die drei Varianten wurden vertieft betrachtet und mit Zeitschienen und Kostenrahmen hinterlegt. Für die Verwaltung und die Politik war besonders wichtig, herauszuarbeiten, was die einzelnen Varianten für die Stadt Mettmann an Vor- und Nachteilen mit sich bringen.

Der Komplexität gerecht werdend hat sich die Verwaltung nach Sichtung der Varianten von PD Berater intern in mehreren Abstimmungsrunden unter Einbezug verschiedener Fachexpertisen ausgetauscht und abschließend auf eine Variante verständigt. Als Auftrag galt, mit Blick auf eine zukunftssichere und gute Schullandschaft die Perspektive der Schulen einzunehmen und in ihrem Sinne eine Entscheidung zu treffen. Die Verwaltung präferiert unter diesem Blick, auch unter Einbeziehung der daraus resultierenden Vor- und Nachteile für andere Bereiche, die Variante 2a und hat dies in der Beschlussvorlage entsprechend argumentiert.

Gespräche, Rückfragen und Anregungen im Vorfeld der Ausschusssitzung aufgreifend wurden auch andere Perspektiven vom Lenkungskreis Masterplan Schulen aufgegriffen und vom technischen Beigeordneten Tobias Janseps aufbereitet: „Wir haben die Perspektive ,Schule‘ eingenommen, das war auch unser Auftrag und zu dem Ergebnis stehen wir. Wir verstehen aber auch die Perspektive ,Wohnen‘ und die Perspektive Gesamtstadt.“

Den Visualisierungen Janseps‘ folgend ergeben sich in der Perspektive „Schule“ räumlich und verkehrlich attraktive Möglichkeiten für beide Schulen. Die Gesamtschule wird am Standort Goethestraße gebaut, das Hauptgebäude der bisherigen Realschule wird dabei Teil der neuen Gesamtschule. Die Grundschule wird am Standort Borner Weg errichtet.

Der Schulhof der Schulen ist ausreichend und Stellplätze können am Straßenrand eingerichtet werden. Die Perspektive „Gesamtstadt“ bringt ebenfalls die Gesamtschule an die Goethestraße. Das Hauptgebäude der ehemaligen Realschule wird allerdings nicht mit verbaut, sondern steht als Nachnutzung der Verwaltung zur Verfügung. Die Grundschule wird am Borner Weg errichtet, allerdings mit weniger Außenbereich. Neben die Schule werden noch ein oder zwei Wohnhäuser errichtet, die bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen sollen. Die Perspektive „Wohnen“ richtet ihren Blick auf den Bedarf an bezahlbaren Wohnraum und nutzt den gesamten Standort Borner Weg zur Errichtung von
Wohnhäusern. Beide Schulen teilen sich den Standort Goethestraße, wobei die Gesamtschule in den westlichen Teil gebaut wird, die benötigten Sporthallen zwischen die Schulen gebaut werden und die Grundschule in das kernsanierte und erweiterte Hauptgebäude der ehemaligen Realschule einzieht. In dieser Perspektive werden Teile des Goetheparks in die Umsetzung mit einbezogen, um ausreichend Außenfläche zu generieren.
Parkflächen, ob ebenerdig oder als Parkhaus oder Tiefgarage, sind ähnlich wie die zu erwartende Verkehrsdichte eine besondere Herausforderung in der Perspektive Wohnen, aber grundlegend realisierbar.

Die Visualisierung und Ergänzung wurde im Ausschuss sehr positiv aufgenommen und führte zu dem Ergebnis, die Entscheidung in den Fraktionen zu diskutieren und bereits in 14 Tagen im Rat zu beschließen.

Die Verwaltung begrüßt diese Entscheidung und hat großes Verständnis dafür, die sehr komplexen Zusammenhänge erst einmal detaillierter zu betrachten und fraktionsintern zu diskutieren. Mit großer Freude wurde auch der Beschluss zur Einrichtung des Interims der Otfried-Preußler-Grundschule auf dem Pfennig aufgenommen. „Ein wichtiger und richtiger
erster Schritt für die anschließenden Planungen“, resümiert Anna Havlat  vom Team Masterplan Schulen. „Mich haben viele positive Rückmeldungen erreicht und ich bin optimistisch, dass wir in vierzehn Tagen einen Beschluss haben werden, hinter dessen Umsetzung die Verwaltung auch dann vollumfänglich stehen wird, wenn die Politik von dem bestehenden Vorschlag abweicht.

Alle Varianten sind machbar, alle haben Vor- und Nachteile. Wir sind bereit, mit der Umsetzung zu starten“, betont Bürgermeisterin Sandra Pietschmann mit Blick auf die Ratssitzung am 28. März.