Der Stolperstein für Karl Vögtel an der Gruitener Straß. Foto: Kreisstadt Mettmann
Der Stolperstein für Karl Vögtel an der Gruitener Straß. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. An der Gruitener Straße ist ein Stolperstein für den KZ-Überlebenden Karl Vögtel verlegt worden.

Vögtel und seine Frau Luise wanderten 1931 als überzeugte Kommunisten in die Sowjetunion aus. Karl Vögtel wurde dort vom Geheimdienst verhaftet, ins Deutsche Reich ausgewiesen und ins Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar gebracht. Vögtel überlebte die Zeit im KZ und kehrte nach dem 2. Weltkrieg nach Mettmann zurück.

An der Zeremonie auf der Gruitener Straße nahmen neben Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage teil. Das Bündnis hat sich für die Verlegung des Stolpersteins eingesetzt. Der Künstler und Initiator des Stolperstein-Projekts, Günter Demnig, kam persönlich nach Mettmann und verlegte den Stein selbst.

Ebenfalls anwesend war die Enkelin von Karl Vögtel, Katinka Poensgen. Sie las ausgewählte Zeilen aus ihrem Buch „Tagebuch einer Recherche“ vor, basierend auf Aufzeichnungen ihres Großvaters. Den Anwesenden wurden so eindrücklich die Eindrücke von Karl Vögtel während seiner Zeit im Konzentrationslager vor Augen geführt.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann hob in ihrem Grußwort neben dem Engagement und der Initiative von Katinka Poensgen und des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage auch die besondere und wertvolle Arbeit von Gunter Demnig hervor. Insgesamt hat der Künstler seit 1992 über 90.000 Stolpersteine in 30 Staaten verlegt. In Mettmann ist es der 23. Stolperstein.