Das Gebäude der ehemaligen Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann
Das Gebäude der ehemaligen Carl-Fuhlrott-Realschule. Foto: Volkmann

Mettmann. Die Entwicklung der Schullandschaft in Mettmann steht vor Herausforderungen. Um der in 2021 gegründeten Gesamtschule einen Neubau zu realisieren, werden seit März drei mögliche Varianten vorgestellt und diskutiert, wie die zukünftige Errichtung aussehen könnte – und nun gibt es eine weitere Idee.

Die drei bislang diskutierten Varianten seien „gut umsetzbar, bergen aber auch jeweils spezifische Herausforderungen“, hieß es aus dem Rathaus. Beispielsweise wurde bislang für den Neubau der Otfried-Preußler-Schule mit einem Interimsstandort geplant, da das alte Schulgebäude der Grundschule dem Neubauvorhaben weichen musste.

Die Verwaltung präsentiert nun eine weitere Perspektive für die Schullandschaft. Grundlage dafür seien „sehr konstruktive und intensive Gespräche mit dem Eigentümer mehrerer Grundstücke „Auf dem Pfennig“, der sich sehr für das Stadtwohl engagiert“.

Diese neue Variante sieht die Errichtung eines neuen „Schul- und Sportzentrums Auf dem Pfennig“ vor. Hier soll nach dem Vorschlag der Verwaltung der Neubau der Gesamtschule entstehen, verbunden mit einer Aula und Multifunktions-Sporthalle. Diese Sporthalle könnte sowohl die Platznot am HHG, als auch die Überlastung der Sporthalle Herrenhauser
Straße entzerren und größere Sportereignisse beherbergen. Weitere Flächen Auf dem Pfennig könnten als städtischer Flächenvorrat genutzt werden. Derzeit ist der Anteil städtischer Flächen in Mettmann sehr gering. Die Bevorratung neuer Freiflächen schafft neue Perspektiven für die weitere Stadtentwicklung in Mettmann.

Für die Otfried-Preußler-Schule an der Goethestraße würden sich durch die neue Perspektive ebenfalls Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. Das Gebäude der Realschule würde energetisch saniert werden und könnte als neuer Standort einer modernen Grundschule dienen. Die Grundschule würde somit keinen Interimsstandort benötigen, sondern könnte in einer Aktion in das frisch sanierte Realschulgebäude umziehen. Die Flächen der ehemaligen Anne-Frank-Schule und der bisherigen Otfried-Preußler-Schule könnten durch die Stadt als innenstadtnahe Wohnquartiere entwickelt werden.

Die Vorteile für die Schulen liegen auf der Hand. Die Grundschule benötigt kein Provisorium, die Gesamtschule lediglich ein kleines Interim. Der Neubau Auf dem Pfennig stört in der Bauphase den Schulbetrieb nicht, die Grundschulkinder müssen keine Veränderungen bei ihrem gewohnten Schulweg auf sich nehmen. Die Otfried-Preußler-Schule bekäme eine neue Sporthalle am eigenen Standort.

Auch der Mettmanner Sport würde von der neuen Variante profitieren. So wären die Sportplätze Auf dem Pfennig durch den Schulsport der Gesamtschule tagsüber besser ausgelastet. Die Sporthalle an der Herrenhauser Straße wäre entlastet, auch hätte die neue Sporthalle Auf dem Pfennig bei der Parksituation deutliche Vorteile. Das Heinrich-Heine-Gymnasium bekäme in diesem Rahmen eine zusätzliche Einheit für den Schulsport.

Stadt: Verkehrssituation gut planbar

„Der Standort Auf dem Pfennig ist auch aus verkehrsplanerischer Sicht bestens geeignet“, so die Stadtverwaltung. Es seien keine zusätzlichen Parkplätze erforderlich, sowohl mit ÖPNV, Auto und Fahrrad sei der Standort sehr gut erreichbar. Eine Durchfahrung des Goetheparks, wie in den bisherigen Varianten geplant, wäre nicht mehr notwendig, was „gerade in diesem Bereich zu einer deutlichen Entspannung der Verkehrssituation beitragen würde“, so die Verwaltung.

Die Verwaltung hofft, dass der gemeinsame Ausschuss für Schule und Bildung sowie strategische Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen in seiner Sitzung in der kommenden Woche dem Vorschlag der Verwaltung folgt und sich für die neue Variante ausspricht.

„Dieser Vorschlag stellt eine umfassende und ganzheitliche Lösung für die Herausforderungen der Mettmanner Schullandschaft dar und schafft zusätzliche Planungssicherheit bei der Flächennutzung“, hieß es aus dem Rathaus. „Zusätzlich lässt die neue Variante die Entwicklung eines neuen, attraktiven und innenstadtnahen Wohnquartiers zu, was gerade in Hinblick auf den Mangel an Wohnraum ein deutlicher Standortfaktor für Mettmann wäre“.

Die bisher vorgestellten Varianten bleiben laut Stadtverwaltung zwar realisierbar, insbesondere die Variante 3 „Perspektive Minimalprinzip“, bei der die vorhandenen Schulgebäude lediglich zur Deckung des räumlichen Mehrbedarfs saniert und erweitert werden, stelle aber ein „Worst-Case-Szenario“ dar.

„Insofern eröffnet die neue Variante die Möglichkeit, alle Bedarfe der genannten Schulen langfristig, nachhaltig und effizient und dennoch in gleicher Kostenhöhe wie im „Worst Case“ kalkuliert zu decken“, hieß es. Auch aus finanzieller Sicht biete die neue Variante entsprechend „erhebliche Vorteile gegenüber den bisher vorgestellten Optionen“.