Die Neandertalhalle an der Gottfried-Wetzel-Straße. Foto: André Volkmann
Die Neandertalhalle an der Gottfried-Wetzel-Straße. Foto: André Volkmann

Mettmann. Die Mettmanner Grünen bringen einen Antrag ein: Demnach soll die Stadthalle nicht wieder geöffnet, sondern ein dezentrales Kulturkonzept erstellt werden.

„Die Kultur hat sich im letzten Jahrzehnt in Mettmann hin zu mehr dezentralen Angeboten hin entwickelt“, so Nils Lessing, Sprecher der Grünen-Fraktion. Kulturelle Angebote in großen Hallen könnten durch die gute Anbindung z.B. durch die Regiobahn in den umliegenden Großstädten schnell erreicht werden. „Die Stadthalle in der vorhandenen Größe und Ausstattung entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen“, so Lessing. Darüber hinaus ließen sich die wenigen größeren Veranstaltungen auch in Mettmann an anderen Orten umsetzen.

Die Grünen fordern stattdessen ein dezentrales Kulturkonzept. Grünen-Sprecherin Rebecca Türkis ergänzt: „Das Potential an Menschen in Mettmann, die sowohl professionell wie auch ehrenamtlich im kulturellen Bereich tätig sind, ist sehr hoch. Dieses Potential sollte die Stadt bei der Erstellung eines Kulturkonzepts nutzen. Wir möchten damit die Kultur weiterhin fördern und um zusätzliche Angebote erweitern, zumal die Kulturschaffenden durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung besonders stark betroffen sind und Unterstützung benötigen.“

Die Grünen beantragen daher eine Überplanung des Grundstückes ohne eine Multifunktionshalle und wollen alternative Räume für die Bibliothek suchen lassen. Das Jugendhaus solle an dem Ort bestehen bleiben.

„Unser Vorschlag ist natürlich auch ein Vorschlag, um das strukturelle Haushaltsdefizit abzubauen“, erklärt Nils Lessing. „Den Bau und Betrieb einer Multifunktionshalle können wir uns schlicht und einfach gar nicht leisten.“ Erst recht nicht die jährlichen Belastungen von 500.000 Euro durch die Stadthalle, die darüber hinaus ein Millionenbetrag zur Sanierung benötigten, fügt Lessing an.

„Stattdessen wollen wir die Aulen der Mettmanner Schulen, den Rathaussaal, das Jugendhaus, das Stadtgeschichtshaus, aber auch die Sporthallen nutzen. Nur mit der Einbindung der nicht-städtischen Veranstaltungsorte wie z.B. die Kulturvilla, das Golden K, das Weltspiegelkino, das Kunsthaus oder die Mettmanner Gastronomie wird so ein Konzept aber tragfähig“, so Lessing weiter.

„Bei der Überplanung zusammen mit Investor könnten z.B. Möglichkeiten von innerstädtischem Wohnen und Räume für Co-Working in einem hochwertigen Projekt, das ökologisches Wohnen und Arbeiten in der Stadt verbindet, geschaffen werden“, so Rebecca Türkis. „Wichtig erscheint uns, dass die Stadt sich durch eine entsprechende Vermarktung dauerhaft Einnahmen aus dem Gelände sichert“.