Mettmann. Seit 2011 fristet die alte Mettmanner Straßenbahn ein trauriges Dasein, steht eingemottet in einer Halle auf dem Kreisbauhof. Damit ist nun Schluss.
Für die alte Dame wurde kein Platz in der Stadt gefunden, auf dem sie dauerhaft und vor allem geschützt vor Wind und Wetter stehen kann. Doch in wenigen Tagen bekommt einen ganz besonderen Platz. Der Straßenbahnwagen 9 der Kreis Mettmanner Straßenbahnen von 1909, der einst von Hans-Günther Kampen und seinen Mitstreitern vor dem Verschrotten gerettet und mit viel Liebe und Sachverstand restauriert, gehegt und gepflegt wurde, wird das neue Prunkstück in den Ausstellungsräumen der Rheinbahn und des Vereins „Linie D“ im historischen, denkmalgeschützten Betriebshof „Am Steinberg“ in Düsseldorf.
Damit hat die jahrelange Suche nach einem neuen Standort für die denkmalgeschützte Tram ein Ende. Von ihrem alten Platz an der Ecke Breite Straße / Am Königshof musste die Bahn im Jahr 2011 einem großen Bauvorhaben des Mettmanner Bauvereins weichen und sollte
nur übergangsweise im Depot des Kreisbauhofs untergestellt werden.
Doch dann kam alles ganz anders. Der Plan, die Straßenbahn im Zuge des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt auf den neugestalteten Platz am oberen Ende der Bismarckstraße aufzustellen, kam nicht zum Tragen, weil ein notwendiger Wetterschutz für die Bahn in den Planungen und im Zuschussrahmen nicht vorgesehen war. Die Suche nach einem Standort für die Straßenbahn startete von Neuem – ohne Erfolg.
Dann meldete sich die Regiobahn: Die Straßenbahn könne im geplanten großen Kundencenter, das neben dem Parkplatz am Stadtwald errichtet werden soll, aufgestellt werden. Doch die Pläne verschwanden wieder in der Schublade und die alte Tram blieb eingemottet im Depot stehen.
„Seit Mitte des vergangenen Jahres habe ich mit Kollegen der Stadtplanung, der Verkehrsbehörde und der Bauaufsicht
noch einmal alle Plätze, die in Frage kommen könnten, intensiv überprüft“, sagt Mettmanns Denkmalschützerin Yasmin Renges. Selbst Bürgermeisterin Sandra Pietschmann
hatte private Grundstückseigentümer und den Kreis Mettmann angesprochen – leider ohne Erfolg. Der Wunsch,
die Bahn in Mettmann wieder aufzustellen, ließ sich nicht
umsetzen.
Die öffentlichen oder privaten Plätze, die in die engere
Auswahl gekommen waren, schieden aus, weil die Flächen
für Feste, Veranstaltungen und Märkte genutzt werden, weil
die Bodenverhältnisse nicht für eine zwölf Tonnen schwere Last geeignet waren, weil Abstandsflächen zu vorhandenen
Gebäuden nicht eingehalten werden konnten, oder Plätze, die mit Fördermitteln neugestaltet wurden, keine Veränderungen und bauliche Eingriffe erlaubten.
Ende April 2024 teilte der Kreisbauhof der Stadt mit, dass die Straßenbahnwagen nur noch bis Ende August im Depot bleiben kann, weil der Platz benötigt wird. Deshalb machte
sich Denkmalschützerin Yasmin Renges auch außerhalb
der Stadtgrenzen auf die Suche nach einem neuen Standort
für die Bahn und setzte alle Hebel auf der Suche nach einer
Lösung in Bewegung. Sie fragte bei mehreren Vereinen und
Institutionen an, unter anderem bei den Bergischen
Museumsbahnen in Wuppertal – doch alle winkten ab: „Kein
Platz.“
Als eine noch verbleibende gute Option nahm sie dann Kontakt zur Rheinbahn und dem Verein „Linie D –
Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf“
auf. Und von dort kam endlich eine gute Nachricht: Dort sei
Platz für die Straßenbahn und sie passe hervorragend in die
Ausstellung. „Ich bin wirklich froh und mag mir gar nicht
ausmalen, was passiert wäre, wenn wir bis September keine
Lösung gefunden hätten“, so Yasmin Renges.
Und auch Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ist begeistert: „Endlich wird unsere Straßenbahn der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Sie steht
geschützt und wird zusammen mit anderen musealen
Ausstellungstücken erlebbar gemacht.“
Im historischen Betriebshof wird die Bahn gewartet und gepflegt. Die Mitglieder der „Linie D“ warten die Fahrzeuge
regelmäßig und bewegen sie, damit sich die Räder nicht
festsetzen.
„Schade, dass für die Bahn in unserer Innenstadt kein
geeigneter Platz gefunden werden konnte. Deshalb bin ich
froh, dass sie nun im Betriebshof „Am Steinhof“ gut und
sicher unterkommt“ sagt Hans-Günther Kampen, der Retter
der alten Tram. Für den Transport der Straßenbahn nach Düsseldorf hat Yasmin Renges Sponsoren und Fördermittel aufgetan. Die Bahn wird in der kommenden Woche mit einem Spezialtransporter nach Düsseldorf gebracht.
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…knipst oft Fotos in Schräglage, um die Lokalnachrichten aus dem Kreis Mettmann zu bebildern und nennt das dann „Fotokunst“. Spezialgebiete sind Rechtsthemen, Internet, Technik und Unterhaltung. Er ist mit der Kamera oft in Neviges unterwegs. Spielt Brettspiele und Videogames.
Motto: „Online ist für alles Platz“
Mag: Spiele| ÖPNV | Wetter | Natur
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