Schülerinnen und Schüler aus Mettmann und Wülfrath würden von der Musikschule profitieren, meint die Verdi-Betriebsgruppe. Foto: pixabay
Schülerinnen und Schüler aus Mettmann und Wülfrath würden von der Musikschule profitieren, meint die Verdi-Betriebsgruppe. Foto: pixabay

Mettmann. In seiner nächsten Sitzung berät der Haupt- und Finanzausschuss auch zur städtischen Musikschule. Deren Mitglieder der Verdi-Betriebsgruppe haben sich nun in einem offenen Brief geäußert.

„Wir blicken mit großer Sorge auf die Zukunft unserer Musikschule“, schreiben die die Mitglieder der Verdi-Betriebsgruppe der städtischen Musikschule Mettmann. Das sei nicht immer so gewesen: Vormals habe der Stadtrat ein „starkes Zeichen für musikalische Bildung, Kultur und Förderung der Jugend“ gesetzt, unter anderem sind Lehrkräfte fest und unbefristet eingestellt worden.

„Nun erweckt das Mettmanner Parteigeschehen den Eindruck, als sei all dies zur Gänze vergessen“, heißt es von den Gewerkschaftern. „So sollen nach einem Vorschlag der CDU die Personal- und Sachkosten auf weniger als ein Viertel des bisherigen Aufwandes gekürzt werden.“ Die FDP gehe noch einen Schritt weiter und fordere die Einstellung des Betriebs, auch wenn man noch ‚arbeitsrechtliche Fragen‘ klären müsse. Die Arbeit der Musikschule solle von privaten Anbietern fortgeführt werden. „Dem Ende der hervorragenden Arbeit
der Musikschullehrkräfte kommen beide Vorschläge gleich, so sie denn eine Mehrheit fänden“, kritisieren die Verdi-Mitglieder.

Bei der Verdi-Betriebsgruppe sieht man Argumente, die für eine städtische Musikschule sprächen: Ausgebildete Lehrkräfte erteilten den Unterricht und trügen zur musikalischen Bildung bei; diese sei fester Bestandteil des Lehrplans der Schulen – in Kooperation mit der Musikschule. Und: „Durch städtische Zuschüsse können – im Gegensatz zu rein privaten Anbietern – vergünstigte Preise und Sozialermäßigungen angeboten werden“, so die Verdi-Gruppe, die auch Auswirkungen auf das Image der Kreisstadt sieht. Die Mitglieder der Verdi-Betriebsgruppe sehen einen „Standortvorteil für Mettmann, für (zuziehende) Familien wird die Stadt deutlich attraktiver“.

Die Gewerkschafter kommentieren: „Man kann nur hoffen, dass die Mehrheit der Entscheidungsträger im Rat der Stadt Mettmann nicht ernsthaft der Überzeugung ist, ein solch vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot – von dem 1.600 Mettmanner und Wülfrather Schülerinnen und Schüler profitieren – sei weitgehend ohne eine städtische Musikschule mit vielfältig qualifiziertem Personal und stattdessen von privaten Musikschulen zu leisten, die streng auf Gewinnoptimierung achten müssen, oder von Vereinen, die von unsicheren Drittmitteln abhängig sind.“

Auch über die Diskussion über eine mögliche Veräußerung des Musikschulgebäudes zeigen sich die Gewerkschafter bestürzt. Sie kritisieren unter anderem: „Der Musikschulunterricht soll, den Anträgen mehrerer Parteien zufolge, dezentral an öffentlichen Schulen durchgeführt werden. Wo es diese Räume in Zeiten von Ogata-Betrieb und chronischem Platzmangel in den Schulen geben soll, sei einmal dahin gestellt.“