Diese Goldbarren stellte die Osnabrücker Polizei sicher: Sie stammen vermutlich aus einem Betrugsfall aus Mettmann. Foto: Polizei
Diese Goldbarren stellte die Osnabrücker Polizei sicher: Sie stammen vermutlich aus einem Betrugsfall aus Mettmann. Foto: Polizei

Mettmann. Die Polizeibehörde Rhein-Kreis-Neuss und die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Köln haben Betrüger ins Visier genommen, die als „falsche Polizeibeamte“ Beute gemacht haben sollen. Auch ein Mann aus Mettmann wurde von den Tätern um Goldbarren gebracht. 


Die Kriminalpolizei in Neuss hat nach eigenen Angaben zu Beginn des Jahres die Einsatzkommission „Sparbuch“ eingerichtet, um zu Betrugsfällen zu ermitteln, bei denen eine organisierte Bande im Dezember in Neuss neben hohen Bargeldsummen auch zwei Sparbücher erbeutete. Ein weiterer Fall soll sich in Recklinghausen ereignet haben. Ein Bezug wird auch zu einer Tat in Mettmann hergestellt, bei dem am 12. Februar mehrere Kilogramm Gold von einem Mann aus Mettmann erbeutet worden sein könnten.

Ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft gerieten drei Männer im Alter von 20 bis 22 Jahren aus Köln. Die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Köln beantragten Haftbefehle wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen das verdächtige Trio. Im Rahmen der Ermittlungen konnten zwei der Verdächtigen aus Köln (20 und 22 Jahre alt) sowie ein 27-jähriger Mann aus Bremen am vergangenen Mittwochnachmittag festgenommen werden. Das Trio befand sich zu diesem Zeitpunkt in Osnabrück, die Festnahme erfolgte durch die Fahndung der dortigen Polizei.

Im Anschluss an die Festnahmen in Osnabrück erfolgten noch am selben Tag Wohnungsdurchsuchungen bei den mutmaßlichen Tätern in Bremen und Köln. Bei dieser Durchsuchung wurde ein weiterer Kölner im Alter von 22 Jahren festgenommen.

Die Polizisten stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter Mobilfunkhandys und SIM-Karten, die von der Arbeitsweise der Verdächtigen zeugen. Insgesamt fand die Polizei am Mittwoch bei ihren Maßnahmen mehr als 30.000 Euro auf und stellte das Bargeld sicher. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen anhand ihrer Ermittlungen davon aus, dass innerhalb der Tätergruppierung strenge hierarchische Strukturen und Rollen bestehen.

„Wie viele Taten auf das Konto der Verdächtigen gehen, werden die weiteren Ermittlungen zeigen“, so die Polizei.

Beamte finden Goldbarren im Wert von 150.000 Euro

Im Wagen der Festgenommenen in Osnabrück fanden Polizeibeamte drei Kilogramm Gold im Wert von rund 150.000 Euro. Dieses Gold stammt nach ersten Erkenntnissen der Ermittler aus einer Tat aus Mettmann.

Das Opfer meldete sich laut Polizei in der Nacht von Mittwoch, 12. Februar, auf Donnerstag, 13. Februar, bei der Mettmanner Polizei und gab an, offenbar einer Betrugsmasche zum Opfer gefallen zu sein.

Er habe zunächst Anrufe von zwei vermeintlichen Polizeibeamten erhalten, die ihn vor einer Einbrecherbande bewahren wollten. Die Anrufer brachten den Mann aus Mettmann schließlich dazu, Goldbarren aus seinem Bankschließfach zu holen. Die Täter nahmen schließlich die Wertgegenstände des Opfers in Verwahrung, indem sie sie bei ihm zu Hause abholten.

Erst als der Mettmanner später mit seinem Enkel über die Situation sprach, kamen ihm Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Anrufer und er schaltete die „echte“ Polizei ein.