Mettmann. Mit großer Mehrheit hat sich der Rat Dienstagabend in seiner letzten Sitzung des Jahres für den Verwaltungsvorschlag ausgesprochen, für zwei mögliche Standorte der Gesamtschule (Auf dem Pfenning und Goethepark), eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durch einen Wirtschaftsberater in Auftrag zu geben. Darin sollen ein Betrachtungszeitraum von 30 Jahren für Investitionen, Finanzierung, zu erwartende Instandhaltungen und Energiekosten berücksichtigt werden. Im vierten Quartal des kommenden Jahres soll der Rat auf dieser Grundlage eine endgültige Standortentscheidung treffen.
Dass nun für beide Varianten die Planungen erfolgen, führe für die Verwaltung zu einem höheren Personalaufwand, bedeute aber keine zeitliche Verzögerung für die neue
Gesamtschule, egal, welcher Standort es letztlich werde, führte Technischer Beigeordneter Tobias Janseps aus. Im Gespräch mit Regierungspräsident Thomas Schürmann hatte
Bürgermeister Bär vor der Ratssitzung klargestellt, dass die Unterbringung der Gesamtschule für die Stadt allerhöchste Priorität hat.
Angesichts der desolaten Finanzlage der Stadt und der großen Investitionen, die im Rahmen des Masterplans in den nächsten Jahren anstehen, hatte sich die Verwaltung dafür
ausgesprochen, noch einmal durch ein externes Unternehmen prüfen zu lassen, ob statt eines Neubaus der Gesamtschule auf dem Areal „Auf dem Pfenning“ nicht doch
der Standort Goethepark (Neu- sowie Erweiterung der ehemalige Realschule) kostengünstiger umgesetzt werden kann. „Wir werden für beide Standorte die bestmögliche
Lösung vorlegen.“
„Planungssicherheit, Transparenz und die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen schulischen Infrastruktur sind und bleiben zentrale Leitlinien des Verwaltungshandelns für
alle Schulen“, versicherte der Bürgermeister. Der seit Jahrzehnten entstandene Sanierungstau an den Schulen müsse Schritt für Schritt aufgelöst werden, um allen Kindern
und Jugendlichen bedarfsgerechte und moderne Schulen bieten zu können.
Bei den anstehenden Investitionen dürfe man aber auch nicht die Belastungsgrenzen der Bürgerinnen und Bürger sowie den Schuldenstand der Stadt aus dem Blick verlieren. Bär:
„Es ist das Gebot der Stunde, wichtige Zukunftsinvestitionen mit der angespannten Finanzlage in Einklang zu bringen und auf diesem schwierigen Weg die Menschen mitzunehmen.“ Mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung soll die Akzeptanz
der Entscheidung, die getroffen wird, erhöht werden. „Ich möchte mehr Menschen mitnehmen und breite Mehrheiten in Politik und der Bevölkerung hinter diese Entscheidung
bringen“, sagte Bürgermeister Bär.
Folgender Beschlussvorschlag wurde mehrheitlich im Rat verabschiedet:
Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum Beratungsdurchlauf im 4. Quartal 2026 für die dauerhafte Unterbringung der Gesamtschule Mettmann
- zusätzlich zur Phase-0-Planung für den Standort „Auf dem Pfennig“ auch eine Phase-0-Planung für den Standort „Goethepark“ zu erstellen,
- am Standort „Goethepark“ die Möglichkeit der Weiternutzung vorhandener Bausubstanz unter wirtschaftlichen, baulichen und pädagogischen Gesichtspunkten prüfen zu lassen,
- eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für beide Standorte mit einem Betrachtungszeitraum von 30 Jahren erstellen zu lassen sowie
- einen integrierten Variantenvergleich der Phase-0-Planungen für beide Standorte zu erstellen


