Medienbildung spielt am Heinrich-Heine-Gymnasium eine wichtige Rolle: Jetzt und auch in Zukunft. Foto: André Volkmann
Medienbildung spielt am Heinrich-Heine-Gymnasium eine wichtige Rolle: Jetzt und auch in Zukunft. Foto: André Volkmann

Mettmann. Das Heinrich-Heine-Gymnasium kehrt zurück zu G9, das ist längst klar. Nun stehen auch konkrete Umsetzungspläne für ein Konzept fest, das mit dem alten zwar Gemeinsamkeiten aufweist, aber dennoch anders ist.

Dass die Rückkehr zu G9, also dem Abitur in neun Jahren, mehr ist als ein bloße Gedanke, hat sich im Verlauf des letzten Jahres immer deutlicher gezeigt. Der Diskussionsprozess war schnell abgeschlossen: Lehrer, Schulpflegschaft und auch die Schüler stimmten mit großer Mehrheit für eine Rückkehr zu der ursprünglichen zeitlichen Organisation der gymnasialen Schulzeit.

Die Gründung eines Arbeitskreises hat nun erste Ergebnisse für ein „G9-Grundkonzept“ hervorgebracht. „Die grundsätzliche Überlegung ist, die Silencium-Stunden in ein Übungsstundensystem zu überführen“, erläutert Schulleiter Hanno Grannemann die Pläne des Gymnasiums.

Statt per Wochenplanung festgelegter „Stillarbeit“ sollen die Schülerinnen und Schüler dann unterrichtsbegleitende Aufgaben erledigen, die vor allem auf eine Verbesserung des oft defizitäre Grundlagenwissens abzielen. Unterstützt werden die Schüler in den neuen Übungsstunden durch ihre Fachlehrer, um auf diese Weise eine enge Begleitung sicherzustellen. Insgesamt plant das Heinrich-Heine-Gymnasium, seine Lehrangebote deutlich auszubauen, – oder in einigen Bereichen zu verändern. So sollen auch die Silcencium-Stunden den Schülerinnen und Schülern weiterhin zur Verfügung stehen, allerdings in einer anderen Form als bisher. „Über die Jahre hinweg werden wir die Hauptfächer mit einer weiteren Unterrichtsstunde versehen können“, beschreibt Grannemann die geplanten Verbesserungen der Lehr- und Lernstrukturen.

Unter anderem sollen schwächere und stärkere Schüler gleichermaßen von der Einrichtung einer Sammlung von Unterrichtsmaterialien profitieren. „Der Material-Pool soll binnendifferenziert gestaltet werden, um Schwächeren die Chance zu bieten, an ihren Schwächen zu arbeiten und Stärkere gezielt zu fördern“, sagt Carsten Heth, der Deutsch und Geschichte unterrichtet und sich um die Medienbildung kümmert.
In einem engen Kontakt mit den sechs Grundschulen wolle man zudem den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule sanfter gestalten.

Was wichtig bleibt am Heinrich-Heine-Gymnasium, ist der Medienunterricht. In gut ausgestatteten Computerräumen lernen Schülerinnen und Schüler alles, was sie in höheren Klassen, für die Zeit nach dem Abitur – und natürlich für das alltägliche Leben – benötigen: Arbeiten mit Tastatur und Maus, das Festlegen von sicheren Passwörtern, die Navigation durch das Internet oder den Umgang mit Text- und Präsentationsprogrammen. Die grundlegenden Angebote des Informatikunterrichts bleiben auch mit der Rückkehr zu G9 bestehen, lediglich der Wahlpflichtbereich verschiebt sich um ein Jahr nach hinten. Die technische Ausstattung am Gymnasium ist umfangreich: „Jeder Klassenraum verfügt über einen PC und einen Beamer“, sagt Hanno Grannemann. „Es ist ein klarer Plan geschaffen worden, auch in Abstimmung mit der Stadt, um WLAN an der Schule flächendeckend zu installieren. Neue Medien in den Unterrichtsfächern einzusetzen gehört zum Standard am Heinrich-Heine-Gymnasium. Das medienpädagogische Gesamtkonzept funktioniert, setzt allerdings auch voraus, dass das Lehrpersonal sich entsprechend weiterbildet, selbstständig und durch externe Weiterbildungen, die von dem Kompetenzzentrum in Mettmann fachspezifisch angeboten werden.

Um die Pläne umsetzen zu können, ist insbesondere der Status als Ganztagsschule hilfreich: „Wir haben als Ganztags-Gymnasium einen 20 Prozent höheren Lehrerstellenzuschlag“, erläutert Schulleiter Hanno Grannemann. Die Lehrerinnen und Lehrer bieten vor allem solche Angebote an, die ihren individuellen Stärken entsprechen.
Am Gymnasium stehen die Zeichen mit der Rückkehr zu G9 auf Veränderung. Nun geht es darum, die Ideen schrittweise zu konkretisieren, damit diejenigen von dem Konzept profitieren können, die es müssen: die Schülerinnen und Schüler.