UBWG-Fraktionsvorsitzender Hans-Günther Kampen mit Sandra Pietschmann. Foto: UBWG
UBWG-Fraktionsvorsitzender Hans-Günther Kampen mit Sandra Pietschmann. Foto: UBWG

Mettmann. Die Unabhängige Bürger-Wählergemeinschaft hat sich mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Dafür stimmten die Mitglieder nach einem Antrag des Vorsitzenden Hans-Günther Kampen.

Vor 41 Jahren wurde die Unabhängige Bürger-Wählergemeinschaft gegründet. Seit des Anfängen steht ihr der inzwischen 87-jährige Hans-Günther Kampen vor – bis jetzt. Auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag in der Stadthalle stellte Kampen den Antrag, die UBWG aufzulösen. Die Mitglieder stimmten zu.

Groß war die Resonanz auf die einberufene Mitgliederversammlung nicht: Sieben Mitglieder inklusive des Vorstands haben teilgenommen. Für Hans-Günther Kampen war das einer der Auslöser. „Ein Nachfolger für das Amt des Vorstands hatte sich im Publikum nicht gefunden“, bestätigt Kampen, der für die Mitgliederversammlung eine Rede vorbereitet hatte. Gehalten hat der Vorsitzende die Ansprache an die Mitglieder allerdings nicht mehr. 

Ursprünglich war geplant, die Ratskandidaten der UBWG wählen zu lassen. Kampen hatte sich dazu mit ernsten Worten an die Mitglieder wenden wollen. Nachfolgern sollte die politische Arbeit überlassen werden. „Mit diesen beiden Vertretern im Stadtrat hätte ich mich mit meinen 87 Jahren, was die schwierige politische Altersarbeit anbelangt, etwas in die zweite Reihe zurückziehen können“, so Kampen in der ausgearbeiteten Rede. Der UBWG hatte er Chancen bei der Kommunalwahl eingeräumt. 

Hans-Günther Kampen kritisiert die fehlende Unterstützung aus dem Kreis der Mitglieder, die ursächlich dafür ist, dass die beiden Neu-Mitglieder ihre Kandidaturen für die Ratswahl zurückgezogen haben. Kampen in seiner geplanten Rede: „Auch mir fehlt seit langem die notwendige Unterstützung aus den Reihen der Mitglieder. Ich werde auch nicht mehr antreten, es sei denn, ich bekomme hier und heute aus dieser Versammlung das klare Signal tatkräftiger Unterstützung – und zwar in Form aktiver Mitarbeit in der Organisation des Wahlkampfs und seiner nachhaltigen Finanzierung.“ Die mangende Resonanz war „klares Signal“ genug: Kampen beantragte in der Folge die Auflösung der UBWG.

Mettmanner CDU: UBWG hat vom Engagement ihres Vorsitzenden gelebt

Mit großer Überraschung hat die Fraktion der CDU und der Stadtverband Mettmann die Auflösung der UBWG zur Kenntnis genommen und sich zu diesem Schritt geäußert.

„Die Zusammenarbeit zwischen der CDU Fraktion mit der UBWG war durch einen   vertrauensvollen Umgang miteinander und große Sachlichkeit geprägt“, schreibt der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Richard Bley. „Die UBWG war immer ein wichtiges Korrektiv im Stadtrat, gerade weil ihre Positionen nicht immer mit denen der anderen Fraktionen identisch waren“.

Die UBWG habe in den letzten Jahren vom Engagement ihres Vorsitzenden, Hans-Günther Kampen, gelebt. „Es ist bedauerlich, dass dieser Einsatz dem Stadtrat verloren geht“, so Bley. „Wir würden uns freuen, wenn das politische Engagement für unsere Stadt durch die ehemaligen Mitgliedern der UBWG weiter fortgesetzt würde.“ Die CDU Mettmann stehe zum Meinungsaustausch zur Verfügung.

Die Unabhängige Bürger-Wählergemeinschaft um Hans-Günther Kampen hatte, gemeinsam mit CDU und SPD, die Kandidatur von Sandra Pietschmann für das Bürgermeisteramt unterstützt.