Einkaufswagen stehen für Kunden bereit. Foto: pixabay/symbolbild
Einkaufswagen stehen für Kunden bereit. Foto: pixabay/symbolbild

Düsseldorf. Der Handelsverband NRW hat sich aufgrund der Belastungen durch die Energiekosten mit einem Brandbrief an die NRW-Politik gewandt und einen zugleich einen Forderungskatalog übermittelt.

Der Einzelhandel ist durch die Energiekostenexplosion und die galoppierende Inflation gleich zweifach betroffen: Zum einen steigen die Faktorkosten für Energie teilweise um das Zehnfache, zum anderen erlebt die Branche eine historisch niedrige Konsumnachfrage.

Dies trifft viele Betriebe in einer Lage, in der immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie gekämpft wird.

Aufgrund dieser dramatischen Lage wendet sich der Handelsverband NRW in einem Brandbrief nun an die Politik des Landes. Alleine die Ergebnisse der letzten Umfrage unter Einzelhandelsunternehmen in NRW geben schon ein deutliches Bild der Situation: So schätzen aktuell nur noch 15 Prozent der Befragten die aktuelle Lage als „gut“ ein. Der Energiekostenanteil am Umsatz hat sich von durchschnittlich 1,5 Prozent im Zeitraum 2019-2021 aktuell bereits verdoppelt und wird sich 2023 voraussichtlich verdreifachen. 22 Prozent der befragten Unternehmen sehen in den steigenden Energiekosten schon aktuell eine Existenzbedrohung, 48 Prozent bei langfristig höheren Preisen.

Peter Achten, Hauptgeschäftsführer Handelsverband NRW, führt aus: „Der Ernst der Lage wird unmittelbar offensichtlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Umsatzrenditen im Handel üblicherweise zwischen 1,5 Prozent und 3 Prozent liegen. Eine Steigerung der Energiekosten im gegenwärtigen und weiter erwarteten Umfang bringt zahlreiche Unternehmen unmittelbar in die Verlustzone. An sich gesunde Einzelhandelsunternehmen geraten alleine durch diesen Wirkzusammenhang in die Schieflage.“

Einige prominente Beispiele aus der Branche gäbe es bereits. Zwar würdigt der Verband die bisherigen Anstrengungen der politisch Verantwortlichen, allerdings tragen diese aktuell leider bei weitem nicht ausreichend zur Entschärfung der Lage bei.

Deswegen hat sich der Verband nun in einem Brandbrief an die gesamte NRW-Politik gewendet und einen Forderungskatalog übermittelt: „Damit wir auch in Zukunft noch ein vielfältiges Einzelhandelsangebot, funktionierende Nahversorgungsstrukturen und lebendige Innenstädte vorfinden“, schließt Achten.