NRW/Brüssel. Der nordrhein-westfälische CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Unternehmen wie Uber oder Deliveroo.
Dennis Radtke bezieht sich auf Online-Plattformen wie Uber oder Deliveroo: „Was viele nicht wissen, ist, dass die Mitarbeiter unter teilweise unter inakzeptablen Arbeitsbedingungen arbeiten müssen und beispielsweise, keine soziale Absicherung haben, oder, gezwungenermaßen, als ‚Selbstständige Arbeitskraft‘ tätig sind“, so die Kritik des nordrhein-westfälischen CDU-Europaabgeordneten.
Radtke erklärt, das Amsterdamer Berufungsgericht habe am 16. Februar geurteilt, dass die Methoden des Essenslieferdienstes Deliveroo nicht zulässig seien und alle Mitarbeiter im Außendienst als Angestellte gelten und auch so behandelt werden müssten. Auch in Spanien seien ähnliche Urteile durch Gerichte verkündet worden, so Dennis Radtke: „Deliveroo muss dort über 1,3 Millionen Euro an Sozialabgaben nachzahlen“.
Auch an Paketdiensten übt der CDU-Politiker entsprechende Kritik. Radtke stellt fest: „Das hat mit Selbstständigkeit rein gar nichts zu tun. Denn hier gibt es keinen Markt, auf dem die Leute frei agieren. Die einzige unternehmerische Entscheidung ist: Klingel ich zuerst bei Müller, oder zuerst bei Meier. Unternehmerische Risiken werden hier auf Beschäftigte abgewälzt und Sozialkassen betrogen.“
Der Europaabgeordnete für das Ruhrgebiet und sozialpolitische Sprecher der EVP-Fraktion meint, man müsse Deliveroo in der EU entschlossen auf die Finger schauen. Es könne nicht sein, dass die Außendienstmitarbeiter dort als selbstständige ‚Freelancer‘ unterwegs sind, so Radtke, „und zu keiner Zeit von der Sozialversicherung abgedeckt sind und noch nicht einmal ein Recht auf Urlaubstage haben.“ Derartigen Modellen von Scheinselbständigkeit müsse zukünftig in Europa der Stecker gezogen werden. „Dafür braucht es klare Regeln und engmaschige Kontrollen“, appelliert Dennis Radtke.