Corona-Testpflicht für Betriebe: „Nicht mehr Schutz, sondern mehr Bürokratie“

Wuppertal. Bundeswirtschaftsminister Hubertus Heil plant verpflichtende Testangebote in Betrieben. Kritik kommt von der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU).

In vielen Betrieben wird auf freiwilliger Basis getestet, der Bundesregierung geht das nicht weit genug. Bundeswirtschaftsminister Hubertus Heil plant ein verpflichtendes Testangebot für Unternehmen. Dem Entwurf zufolge sollen Mitarbeitende, die nicht im Homeoffice arbeiten, das Recht auf einen Corona-Test pro Woche erhalten.

Kritik kommt nun unter anderem von der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände. Deren Sprecher der Geschäftsführung, Professor Dr. Wolfgang Kleinebrink, kommentiert hierzu:

„Die von der Bundesregierung beschlossenen verpflichtenden Testangebote in den Betrieben sind angesichts der großen Anstrengungen der Unternehmen zur Bekämpfung der Pandemie in den vergangenen Wochen weder angemessen noch nachvollziehbar. Große wie kleinere Unternehmen haben ihre Testanstrengungen stark ausgeweitet, wie eine Kurzumfrage unseres Verbandes erst kürzlich ergeben hat.

Obwohl manche Unternehmen im Moment vor sehr schwierigen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Unternehmen testen im Interesse aller Beschäftigten und ergänzen so ihre großen Anstrengungen, den Arbeitsplatz auch Corona-fest zu gestalten. Mit diesem nun verpflichtende Testangebot wird dieses Engagement nicht anerkannt. Das „Testgesetz“ schafft nicht mehr Schutz, sondern mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Eigeninitiative und eine Vielzahl ungeklärter rechtlicher und organisatorischer Fragen.

Anstatt zu meinen, mit einer Verordnung alle Probleme vom Tisch wischen zu können, sollte die Politik stattdessen insbesondere kleine und mittlere Betriebe organisatorisch und finanziell bei der Durchführung der Corona-Tests unterstützen.“