Der Drachenfels ist ein Wahrzeichen und Touristenmagnet. Foto: BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW
Der Drachenfels ist ein Wahrzeichen und Touristenmagnet. Foto: BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW

Königswinter. Seit Jahrzehnten ist der Drachenfels eines der beliebtesten Touristenziele im Rheinland und beinahe genauso lange wird er bereits durch das Land Nordrhein-Westfalen hergerichtet. Wind, Wetter und der Steinabbau vergangener Jahrhunderte haben ihre Spuren am Gestein des Drachenfels hinterlassen.


Um ein Abbrechen des berühmten Bergs am Rhein bei Königswinter zu verhindern, hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) im Auftrag der Bezirksregierung Köln weitere Sicherungsmaßnahmen umgesetzt. Hunderte neue Felsnägel und zahlreiche Anker halten das Gestein zusammen, damit viele Besucherinnen und Besucher das beliebte Ausflugsziel in Zukunft weiterhin erklimmen können.

Schon Anfang der 1970er Jahre montierten Fachleute ein Sicherungssystem bestehend aus Felsnägeln und Freispielankern, um den Einsturz der Drachenfelsruine nach einem großen Steinschlagereignis zu verhindern. Der riesige Fels, ein sogenannter Trachyt, im ehemaligen Steinbruch ist gerissen und zerklüftet. Neben natürlicher Erosion hat auch der bis ins 19. Jahrhundert hier praktizierte Abbau von Baumaterialien für mittelalterliche Kirchen wie den Kölner Dom seine Spuren hinterlassen.

Die Bezirksregierung Köln beauftragte den BLB NRW, der unter fachkundiger Begleitung durch den Geologischen Dienst NRW die Sicherungsmaßnahmen durchführte. Nach dem Aufbau des bis zu 30 Meter hohen Gerüstes wurden insgesamt fünf bis zu 16 Meter lange Freispielanker ausgetauscht und zwei neue eingesetzt. Um den Felsen vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren, wurden über 65 Felsnägel mit einer Länge von bis zu sechs Metern in den Stein getrieben. Sie halten das Gestein an kritischen Stellen zusammen. „Zum Einschlagen dieser sechs Meter langen Nägel ins Gestein reicht aber kein einfacher Hammer aus. Große Maschinen müssen Löcher vorbohren. Die Arbeiter stehen mit Atemschutzmasken in einer Staubwolke, alles dröhnt, das Gerüst vibriert“, sagt Manfred Fischer, Projektverantwortlicher des BLB NRW.

Zusätzlich sanierte der BLB NRW auch die untere Ringmauer im Hang. Dafür wurden die Fugen mit Kalkmörtel verschlossen und die freiliegenden Mauerkronen vor eindringendem Regenwasser geschützt. Weitere Flächen des Drachenfels wurden mit Spritzbeton gesichert, um der Erosion durch Frost- und Wurzelsprengung vorzubeugen. Unterhalb der Burgruine wurde haben die Fachleute das Gelände vor Steinschlag mit Netzen gesichert.