Düsseldorf. Die IHK Düsseldorf zieht eine Bilanz zu 100 Tagen US-Präsidentschaft Donald Trump. Laut einer aktuellen Umfrage sehen sieben von zehn Unternehmen ihre internationalen und US-Geschäfte negativ von der Politik der US-Administration beeinflusst.
Besonders kritisch wird die Einführung von Zusatzzöllen bewertet: Fast 70 Prozent der Unternehmen berichten von geringen bis deutlichen negativen Auswirkungen durch die bestehenden Zölle – sowohl auf Stahl, Aluminium und Eisen als auch auf Pkws.
Rund jedes sechste der befragten Unternehmen spürt bislang keine Auswirkungen und jedes zehnte Unternehmen kann die Auswirkungen zum jetzigen Stand noch nicht konkret abschätzen und lässt dies offen. Lediglich zwei Prozent bemerken leicht positive Effekte in Folge der Zölle. Nur zwei Prozent der Unternehmen verzeichnen leichte positive Effekte aufgrund der Zölle.
„Die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich ihrer US-Geschäfte in den nächsten vier Jahren sind zu einem großen Teil negativ. Mehr als ein Drittel der Unternehmen rechnet mit schlechteren Geschäftsentwicklungen, 30 Prozent sind aktuell noch unsicher und können es noch nicht abschätzen“, sagt Ralf Schlindwein, IHK-Geschäftsführer International. Die größten Risiken, die die US-Politik für die Unternehmen mit sich bringt, sind nach Ansicht der Befragten vor allem die aktuellen Handelshemmnisse (83 %), gefolgt von Sanktionen, die auch Märkte wie China betreffen (65 %), sowie eine mögliche Instabilität der Finanzmärkte (59 %). Auch die verschärfte Einwanderungs- und Visapolitik wird von einem Viertel der Unternehmen als Risiko wahrgenommen, obwohl dieses Thema bisher von Geschäftsreisenden eher weniger beachtet wurde.
Angesichts der Unsicherheiten und der zunehmend schwieriger werdenden internationalen Handelsbedingungen reagieren Unternehmen mit gezielten Maßnahmen, um ihr Geschäft zu stabilisieren. „Unternehmen setzen verstärkt auf die Erschließung neuer Märkte und den Aufbau alternativer Lieferketten und Lieferanten“, erklärt Schlindwein. In der Umfrage hat die IHK vom 1. bis 22. April 2025 nach den Auswirkungen der amerikanischen Handelspolitik gefragt. 152 Unternehmen – vor allem mittelständische – haben sich beteiligt, knapp ein Viertel der Unternehmen hat weltweit mehr als 1.000 Mitarbeitende. Die Hälfte der Unternehmen kommt aus dem Bezirk der IHK Düsseldorf. Insgesamt knapp 90 Prozent der sich beteiligten Unternehmen kam laut eigenen Angaben aus NRW.