Dynamischer Verkehrsanstieg – Der Flughafen Düsseldorf begrüßte in den Sommerferien über 2,8 Millionen Passagiere. Foto: Andreas Wiese
Dynamischer Verkehrsanstieg – Der Flughafen Düsseldorf begrüßte in den Sommerferien über 2,8 Millionen Passagiere. Foto: Andreas Wiese

Düsseldorf. Der Flughafen Düsseldorf zieht Bilanz: In den NRW-Sommerferien zählte man über 2,8 Millionen Passagiere – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 61 Prozent.

Die positive Entwicklung der Fluggastzahlen setzte sich seit Ende der pandemiebedingten Reisebeschränkungen demnach fort. Spürbar wird das auch bei den Start und Landungen angeht: Der Flughafen verzeichnet ein Plus von 40,5 Prozent. Vom 24. Juni bis zum 9. August fanden am größten Airport Nordrhein-Westfalens insgesamt rund 21.850 Flugbewegungen statt.

„Die Reiselust der Menschen ist ungebremst, der dynamische Verkehrsanstieg stimmt uns weit mehr als zuversichtlich. Wir sind auf einem guten Weg und haben im Vergleich zur Vorkrisenzeit schon wieder eine ordentliche Flughöhe“, sagt Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH. „In dieser Urlaubszeit liegen wir bei etwas mehr als 70 Prozent der Fluggastzahlen in den Sommerferien 2019.“

Besonders viel los war direkt zum Start der Ferien am ersten Wochenende vom 24. bis 26. Juni und in den letzten zehn Tagen im Juli mit durchweg über 60.000 Passagieren täglich. Die Urlauber zog es nach Angaben des Airports vor allem ans Mittelmeer, mit Zielen in der Türkei, Spanien, Griechenland und Ägypten.

Rekord in der Luft. Auf dem Boden lief es schlechter

Flughafen-Chef Thomas Schnalke. Foto: Mike Henning
Flughafen-Chef Thomas Schnalke. Foto: Mike Henning

Allein im Juli sind fast 1,9 Millionen Reisende von und nach Düsseldorf geflogen: „Ein Rekordmonat seit Pandemiebeginn“, so Schnalke. „Doch unsere Freude wird leider getrübt durch verzögerte Prozesse und zum Teil erheblichen Wartezeiten für die Fluggäste bei Check-in, Sicherheitskontrolle oder Gepäckrückgabe aufgrund des europaweiten Personalmangels bei zahlreichen Dienstleistern der Passagierabfertigung.“

Angesichts der branchenweiten Engpässe im Luftverkehr hat der Flughafen Düsseldorf bereits vor Ferienbeginn auf die erwartbaren Folgen hingewiesen und im Rahmen seiner Möglichkeiten in der Haupturlaubszeit die verantwortlichen Partner am Airport tatkräftig unterstützt: Mit einer Aufstockung der Servicekräfte durch Studierende, einer gezielten Umleitung der Passagiere und Entlastungen bei der Wannenrückführung je nach Besetzung der Sicherheitskontrollen und mit einem eigenen Team aus Mitarbeitenden zur Beschleunigung der Gepäckausladung in Peakzeiten. Zudem sollten tagesgenauen Prognosedaten helfen.

Thomas Schnalke: „Alle haben ihr Bestes gegeben, damit knapp drei Millionen Menschen von hier aus ihre Reise antreten und einen schönen, wohlverdienten Sommerurlaub genießen können. Ich danke all unseren Fluggästen für ihre Treue und allen Mitarbeitenden, vor allem im Terminal, für ihren großen Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten.“

„Dennoch gibt es nichts schönzureden“, mahnt Schnalke. „Zeitraubende Verzögerungen und ungewohnt lange Wartezeiten – das ist nicht unser Standard und nicht unser Anspruch. Ich kann den Ärger vieler Passagiere absolut verstehen und mich nur noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Aber zur Wahrheit gehört leider auch, dass die Rahmenbedingungen schwierig bleiben und die aktuelle Situation bis in den Herbst hinein anhalten wird.“

So erwartet der Düsseldorfer Airport mit über 1,8 Millionen Fluggästen im August annähernd hohe Passagierzahlen wie im Vormonat. Es sei nicht abzusehen, dass die personellen Engpässe bei den Systempartnern, insbesondere im Sicherheitsbereich, kurzfristig ausgeglichen werden können: „Aufgrund der verzögerten Prozesse bauen sich dann im Tagesverlauf häufig Flugverspätungen auf, die sich bis in die Nacht hineinziehen“, erklärt Schnalke. Abhilfe könnte eine vom Airport im Rahmen der Kapazitätserweiterung beantragte flexiblere Nutzung des Start- und Landebahnsystems schaffen.

Mit Blick auf die Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Airport meint der Flughafen-Chef: „Wir stehen zu unserem Angebot, stärker in die Verantwortung zu gehen. Wenn sich wichtige Voraussetzungen für reibungslose Abfertigungsprozesse ändern, darf es nicht einfach ´Weiter so´ heißen. In Anlehnung an das Frankfurter Modell sind wir bereit, mit der Bundespolizei über eine Veränderung der Organisation und die Übernahme von Verantwortung zu reden.“