Ralf Schlindwein ist der Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf. Foto: IHK
Ralf Schlindwein ist der Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf. Foto: IHK

Düsseldorf. Die schwächelnde Weltwirtschaft ist auch in den Außenhandelszahlen Nordrhein-Westfalens zu erkennen. Die Exporte stagnierten im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während die Importe von Januar bis Juni 2023 um rund sechs Prozent sanken. Das teilt die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf mit. 


Laut Zahlen des Statistischen Landesamts (IT NRW) hat das bevölkerungsreichste Bundesland in den ersten sechs Monaten des Jahres Waren im Wert von rund 116,4 Mrd. Euro exportiert, während sich die Importe auf ca. 147 Mrd. Euro beliefen. Im Jahr 2022 konnte Nordrhein-Westfalen im gleichen Zeitraum noch rund 116,9 Mrd. € an Exporten sowie 157 Mrd. € an Importen verzeichnen.

„Mit den Exporten auf Vorjahresniveau und insgesamt nachgebenden Importen ist keine neue Dynamik im NRW-Außenhandel festzustellen“, sagt Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International bei der IHK Düsseldorf. Auch wenn die Exporte im Juni im Vergleich zu Mai 2023 um vier  Prozent stiegen, bleiben die Herausforderungen für deutsche Unternehmen im Auslandsgeschäft groß. „Vorprodukte sind auch aufgrund anhaltend hoher Inflationsraten auf den Auslandsmärkten teuer. Außerdem trifft die Unternehmen eine schwächelnde Nachfrage aus wichtigen Exportmärkten wie China und zuletzt auch den USA“, so Schlindwein. China ist unter den Top 10 der wichtigsten Exportländer Nordrhein-Westfalens auf Platz 9 abgerutscht. Auch die Ausfuhren in die USA sind im 2. Quartal zurückgegangen. Ein wichtiger Grund für die zurückhaltende Nachfrage nach NRW-Produkten aus wichtigen Absatzmärkten: durch die restriktive Geldpolitik in den USA, aber auch der Eurozone steigen die Finanzierungskosten.

Die USA bleiben der wichtigste außereuropäische Absatzmarkt der NRW-Exporteure, gefolgt von den Niederlanden und Frankreich. Zusätzlich zu der abgekühlten Weltkonjunktur sehen sich viele Unternehmen mit zunehmenden Nachweis- und Dokumentationspflichten im Auslandsgeschäft konfrontiert. Das hat jüngst eine Umfrage der IHK Düsseldorf unter ihren Mitgliedern zum Umsetzungsstand der Unternehmen beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gezeigt.

Um Unternehmen bei ihrem Auslandsgeschäft zu unterstützen, organisiert die IHK Düsseldorf als projektleitende IHK den Außenwirtschaftstag NRW, der am 21. September im Congress-Center Düsseldorf stattfinden wird. Weitere Informationen unter: www.awt-nrw.de.