Düsseldorf. Die Wirtschaft stagniert und die Konjunktur kommt im Rheinland weiterhin nicht in Fahrt. Das zeigt das neueste Konjunkturbarometer der Industrie- und Handelskammern im Rheinland.
Auch für die kommenden Monate erwartet die Mehrzahl der rund 2.300 Unternehmen, die sich zu Jahresbeginn an der Umfrage beteiligt haben, keine Verbesserung der Lage. „Unsere Umfragen und Konjunkturzahlen zeigen, dass die Unternehmen vor allem ein positives Signal von der Politik brauchen, außerdem stehen der Bürokratieabbau und die Energiepolitik für die Wirtschaft ganz oben auf der Agenda“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. „Aber auch Entlastungen bei Steuern und Abgaben werden dazu beitragen, wieder mehr Vertrauen herzustellen.“
Der Konjunkturklimaindex für das Rheinland geht leicht auf 89,5 Punkte zurück und verharrt damit zum sechsten Mal in Folge deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Für das laufende Jahr erwarten die Unternehmen tendenziell eine weitere Verschlechterung ihrer Situation: 30 Prozent rechnen mit einem Rückgang der Geschäfte, nur 16 Prozent erwarten eine Verbesserung. Wirtschaftspolitik gilt Betrieben als das Hauptrisiko Nach den größten Risiken für die Konjunktur gefragt, nennen mehr als 60 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
„Jetzt ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung zeitnah wirtschaftspolitische Entscheidungen trifft, die unsere Wirtschaft wieder auf Kurs bringen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. Wie sehr die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts in den Augen der Betriebe gelitten hat, zeigt auch eine Rheinland-Auswertung des DIHK-Unternehmensbarometers zur Bundestagswahl. Dabei sind die Unternehmen nach der Entwicklung von 13 Standortfaktoren, darunter etwa Energiekosten, Forschung oder Verkehrsinfrastruktur, gefragt worden. Die Unternehmen haben seit 2021 bei keinem einzigen der Standortfaktoren eine signifikante Verbesserung und bei 11 von 13 eine Verschlechterung wahrgenommen.
Der IHK-Initiative Rheinland gehören folgende Industrie- und Handelskammern an: Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein, Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg. Die IHK Köln war seit Gründung bis Ende 2023 Mitglied.