
Düsseldorf. Die heutige Vertreterversammlung der Sparda-Bank West im Maritim Hotel Düsseldorf hat von Beginn an unter guten Vorzeichen gestanden.
Die Genossenschaftsbank feiert in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag; zudem haben die Vereinten Nationen 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Passend dazu präsentierte Andreas Lösing, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West, den anwesenden 208 der insgesamt 300 Mitgliedervertreterinnen und -vertretern ein gutes Ergebnis für das zurückliegende Geschäftsjahr. „Wir haben uns 2024 sehr positiv entwickelt“, so seine zentrale Aussage. Für die 512.942 Mitglieder der Bank zahlt sich dieser Erfolg direkt aus: Auf Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand beschloss die Vertreterversammlung wie im Jahr zuvor eine Dividende in Höhe von vier Prozent.
Jahresüberschuss und Bilanzsumme deutlich im Plus
In seinem Bericht über das Geschäftsjahr 2024 skizzierte der Vorstandsvorsitzende die Entwicklung anhand der wichtigsten Kennzahlen. So lag der Jahresüberschuss mit 13,5 Millionen Euro um 4,7 Prozent höher als 2023. Die Bilanzsumme stieg auf 13 Milliarden Euro – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7,1 Prozent. Dieses Wachstum verdankt die Bank ihrer starken operativen Entwicklung. Die Kundeneinlagen erreichten im vergangenen Jahr 11,6 Milliarden Euro (+ 7,7 %). Andreas Lösing betonte: „Wir haben unser Ziel in diesem Bereich übertroffen. Das ist ein schöner Beweis des Vertrauens unserer Kundinnen und Kunden in ihre Sparda-Bank West.“
Bei den Kundenkrediten konnte der Vorstandsvorsitzende ebenfalls auf ein deutliches Wachstum verweisen. Das Gesamtvolumen von 7,2 Milliarden Euro bedeutete ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber 2023. Den wesentlichen Anteil daran hatten auch im vergangenen Jahr die Immobilienfinanzierungen mit einem Neugeschäft von 1,3 Milliarden Euro. „Wir haben damit unser für 2024 formuliertes Ziel mehr als erreicht und freuen uns über diese sehr gute Entwicklung“, sagte Andreas Lösing. „Es zeigt uns, dass wir auch hier als ein verlässlicher Partner wahrgenommen werden.“ Ebenfalls erfreulich: Durch das erfolgreiche Baufinanzierungsgeschäft und durch den starken Anstieg der Zinserträge bei den eigenen Anlagen verzeichnete das Zinsergebnis mit 158,8 Millionen Euro eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 0,2 Prozent.
Das Vorjahresniveau erreichten auch die Erträge durch die Vermittlung von Produkten der Partner aus der Genossenschaftlichen FinanzGruppe und der DEVK sowie durch den Zahlungsverkehr. Das Provisionsergebnis war dennoch rückläufig. Es betrug im zurückliegenden Geschäftsjahr 50,3 Millionen Euro und lag damit unter dem Vorjahreswert von 55,4 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende hatte dafür eine plausible Erklärung: „Im Baufinanzierungsgeschäft werden Vermittler immer stärker genutzt, was zu steigenden Provisionsaufwänden führt und das Provisionsergebnis im letzten Jahr deutlich geschmälert hat.“
Genauer blickte Andreas Lösing auch auf die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, also den Personal- und Sachaufwand. Dieser sank 2024 um 3,8 Prozent auf 171,4 Millionen Euro, der Personalaufwand sogar um 6,6 Prozent auf 66,1 Millionen Euro. Der Wert überrascht zunächst, denn die Bank hatte mehr Mitarbeitende und fast doppelt so viele Neueinstellungen wie in den Jahren zuvor. Andreas Lösing erläuterte: „Im letzten Jahr sind die sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge nach dem starken Anstieg im Vorjahr gesunken.“ Der Sachaufwand reduzierte sich um 1,9 Prozent auf 105,3 Millionen Euro. Diese Entwicklung entstand durch eine Vielzahl von Kosteneinsparungen.
Fit für die Zukunft
Der bevorstehende IT-Wechsel ist für die Bank in diesem Jahr ein zentrales Thema. Die Sparda-Bank West richtet sich technologisch ganz neu aus und wechselt im Oktober mit ihrer Banktechnik zur Atruvia AG, dem zentralen genossenschaftlichen Dienstleister Deutschlands. Andreas Lösing: „Nach dem Startschuss 2023 haben wir 2024 vor allem dazu genutzt, wichtige Vorbereitungen zu treffen, um uns fit zu machen für die Zukunft.“ Das Großprojekt steht auf einem stabilen Fundament und die gesetzten Meilensteine wurden in den letzten Monaten alle erreicht. Auch die bisherige geschäftliche Entwicklung verläuft erfreulich. Die ersten Kennzahlen für 2025 markieren einen erfolgreichen Start ins Jubiläumsjahr, etwa im wichtigen Baufinanzierungsgeschäft. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir 2025 einen stabilen Jahresüberschuss erreichen – trotz möglicher Einschränkungen des operativen Geschäfts durch den IT-Wechsel“, erklärt Andreas Lösing.
Wahlen zum Aufsichtsrat
Nachdem die Vertreterversammlung den Vorstand und den Aufsichtsrat entlastet und den Jahresabschluss genehmigt hatte, standen die Wahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung. Die Aufsichtsratsvorsitzende Anke Beckemeyer wurde wiedergewählt und damit erneut in diesem Amt bestätigt. Neu in diesem Gremium sind Carolin-Beate Fieback, Vorständin Personal, Verwaltung und Soziales des Ruhrverbands Essen, und Neithard von Böhlen, Vorsitzender des Örtlichen Personalrats bei der Bahn-BKK Frankfurt am Main, Metropole Ruhr. Der Aufsichtsrat besteht aus 15 Mitgliedern.