Düsseldorf. Bei der Kaiserswerther Diakonie nimmt professionelle Pflege einen besonderen Stellenwert ein. Zum dritten Mal hat das große diakonische Unternehmen jetzt die „Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Pflegepraxis“ verliehen, die mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist. „Unter den hochwertigen Bewerbungen aus Deutschland und der Schweiz hat die Jury sehr unterschiedliche, sehr wertige Projekte ausgewählt“, so Sebastian Dorgerloh, Pflegedirektor am Florence-Nightingale-Krankenhaus, der die festliche Verleihung bei der 4. Fachtagung Pflegegeschichte in Kaiserswerth moderierte.
Der erste Preis der Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Pflegepraxis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung ging an Regina Bartoldus. und Dorothea Sophie Reihs vom Ev. Klinikum Bethel in Bielefeld und ihr Projekt „Patientenbeteiligung mal anders – Implementierung des Advances Practice Nursing im Krankenhaussetting bei neu dialysepflichtigen Personen“.
Regina Bartoldus berichtete, dass inzwischen mehr als 300 Patientinnen und Patienten von der pflegerischen Beratung unter anderem in der neu geschaffenen Pflegesprechstunde profitiert haben und gab auf Nachfrage Hinweise, was bei der Etablierung einer solchen Sprechstunde zu beachten ist. Derzeit wird überlegt, das Projekt in andere Fachbereiche wie die Onkologie zu erweitern.
Ein ganz anderes Wirkungsfeld wurde mit dem zweiten Preis geehrt, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Silvia Gröger stellte ihr Projekt „Etablierung und Implementierung von Innovationsräumen in der Akutversorgung der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg“ vor. Durch die neuen Innovationsräume, den zugrunde liegenden Bottom-Up-Ansatz, das Lean Management und die Transparenz der Projekte konnten inzwischen zahlreiche Projekte wie beispielsweise eine interprofessionelle Visite oder eine Parkinson-Gesprächsgruppe realisiert werden, von denen Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende profitieren.
Das ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnete Projekt von Professor Marcel Sailer „Die Entwicklung Digitaler Kompetenzen von Pflegekräften zur aktiven Gestaltung der digitalen Transformation – Ausbildung von Multiplikatoren für eine erfolgreiche Implementierung von technischen Assistenzlösungen“ entfaltet seine Wirkung in der häuslichen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Mit dem Bildungsprojekt werden Pflegefachpersonen befähigt, den Einsatz von technischen Assistenztechnologien wie beispielsweise Notrufsendern mit Sturzerkennung oder automatischen Nachtlichtern im individuellen Haushalt zu überprüfen. Gleichzeitig wurden durch das Projekt Pflegefachpersonen in die Weiterentwicklung der Technologien eingebunden, wodurch deren Praxistauglichkeit verbessert werden konnte.
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