Der Cellist Florian Hoheisel. Foto: Björn Hickmann/TUP
Der Cellist Florian Hoheisel. Foto: Björn Hickmann/TUP

Essen. In Missy Mazzolis Oper „The Listeners“, die derzeit als deutsche Erstaufführung am Aalto Musiktheater zu erleben ist, geht es um einen rätselhaften Brummton. Die Hauptfigur Claire und die Gruppe der „Listeners“ können diesen Ton wahrnehmen – ein Phänomen, das zahlreiche Menschen weltweit bestätigen können, eine bisher unerklärliche Hörstörung.


Der nächste Abend in der Reihe „Blaue Stunde“ am Montag, 24. Februar, ab 19.30 Uhr im Foyer des Aalto-Theaters greift dieses reale Phänomen auf und widmet sich darüber hinaus ähnlichen Hörstörungen, ihren Konsequenzen sowie der Bedeutung des aktiven (Zu-)Hörens. Welche Rolle spielen Frequenzen und Schwingungen, Töne und Geräusche, Harmonien und Dissonanzen im Theater und im Leben selbst? Dazu eingeladen ist ein medizinischer Experte auf diesem Gebiet: Dr. med. Andreas Baun, Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie in Waltrop, beschäftigt sich in seinem Praxisalltag mit Sprach-, Stimm- und Hörstörungen und wird einen spannenden Einblick in die Thematik liefern. Die „Blaue Stunde“ nähert sich dem Phänomen aber auch künstlerisch: Cellist Florian Hoheisel, Mitglied der Essener Philharmoniker, begleitet den Abend mit Solostücken von Johann Sebastian Bach, Witold Lutosławski und Missy Mazzoli.

Die Reihe „Blaue Stunde“ umfasst kleinformatige, vielgestaltige, besondere Abende außerhalb des Vorstellungsbetriebs auf der großen Bühne. Jeweils montags werden an neun ausgewählten Terminen in der laufenden Spielzeit die großen Musiktheater- und Ballettpremieren künstlerisch reflektiert – Besetzung, Inhalt und Gestaltung sind dabei jeweils unterschiedlich und beziehen sich in kreativer Auseinandersetzung auf die Themen der Opern- und Ballettpremieren. Mal in Gestalt eines Liederabends, mal als Lecture-Performance, mal als musikalisch/tänzerisch-wissenschaftliches Gesprächsformat oder als eigenständiger szenischer Abend lädt die „Blaue Stunde“ dazu ein, Ensemblemitglieder, Tänzer*innen der Compagnie, Produktionsmitwirkende und weiteres künstlerisches Personal des Aalto-Theaters kennenzulernen und die Themen der Spielzeit aus unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken.

Karten gibt es unter anderem telefonisch unter 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.