Die Philharmonie in Essen. Foto: Bernadette Grimmenstein
Die Philharmonie in Essen. Foto: Bernadette Grimmenstein

Essen. Die Theater und Philharmonie Essen (TUP) möchte ein Zeichen für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft setzen : Unter dem Titel „Jeder ist Jemand“ (frei nach dem Theatermacher George Tabori) wird Michel Friedman am Donnerstag, 5. September, ab 19:30 Uhr im Aalto-Theater einen Vortrag zur Wahrung der demokratischen und humanistischen Grundsätze halten.


Der deutsch-französische Jurist, Philosoph, Publizist, Autor und Moderator unterstützt damit das aktive Auftreten des Essener Theater- und Konzertbetriebes gegen spaltende Tendenzen und Populismus. Mit der kurzfristig angesetzten öffentlichen Veranstaltung ergänzt die TUP die vorangehende Protestkundgebung im benachbarten Essener Stadtgarten, die von den beiden Initiativen „Essen stellt sich quer“ und „Zusammen gegen Rechts“ sowie von Mitarbeitenden der TUP organisiert wird (Beginn um 17:30 Uhr).

Hintergrund des Protesttages ist ein von der AfD-Bundestagsfraktion ausgerichteter so genannter „Bürgerdialog“ am selben Tag in den Räumlichkeiten der Philharmonie Essen. Der Abend auf der Bühne des Aalto-Theaters wird von den Künstler der TUP mit eigenen Beiträgen mitgestaltet.

Darüber hinaus wird es für alle Anwesenden die Möglichkeit geben, auf der Grundlage des Beitrags von Michel Friedman zu diskutieren und Fragen zu stellen. Zu der kostenlosen Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen.

Bereits im vergangenen Juni hatten sich die TUP-Geschäftsführung sowie die Intendanten der fünf künstlerischen Sparten Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Philharmoniker und Philharmonie anlässlich des AfD-Parteitages in der Essener Grugahalle gegen demokratiegefährdende Tendenzen positioniert: „Die Theater und Philharmonie Essen mit ihren 775 Mitarbeitenden aus 41 Nationen steht für Vielfalt, Demokratie und eine offene Gesellschaft. Diese Werte finden sich in unseren Programmen, und wir leben diese gemeinsam sowohl in der Theaterleitung wie auch als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Partei, die diese Grundwerte in Frage stellt, ist auf unseren Bühnen nicht willkommen. Wir stellen uns spaltenden Tendenzen und Populismus entgegen. Ebenso lehnen wir jede Form von Extremismus ab, der die Menschenwürde in Frage stellt. Wir stehen an der Seite unserer Mitarbeitenden und übernehmen die Verantwortung, diese zu schützen“, betonte das TUP-Leitungsteam damals.