Bettina Ranch führt durch das Programm. Foto: Benne Ochs
Bettina Ranch führt durch das Programm. Foto: Benne Ochs

Essen. Mit einer beschwingten Operettengala läutet das Aalto Musiktheater den Frühling ein: Unter dem Titel „Einmal möcht’ ich was Närrisches tun“ bewegt sich der Abend zwischen Wien und Budapest. Solist des Aalto-Ensembles und Gäste widmen sich zusammen mit den Essener Philharmonikern und dem Opernchor den österreichisch-ungarischen Operetten von Johann Strauß, Emmerich Kálmán, Carl Millöcker, Franz Lehár und Carl Zeller.


Mitglieder der Aalto-Ballettcompagnie bereichern das Konzert mit Tanzeinlagen von Marsch bis Walzer. Charmant führt Aalto-Mezzosopranistin Bettina Ranch durch das Programm, in dem Ohrwürmer und Schmankerln wie „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus „Giuditta“, „Lippen schweigen“ aus „Die lustige Witwe“, „Ach, ich hab’ sie ja nur auf die Schulter geküsst“ aus „Der Bettelstudent“, die Ouvertüre aus „Die Fledermaus“ und natürlich das titelgebende Duett „Einmal möcht’ ich was Närrisches tun“ aus Lehárs „Paganini“ nicht fehlen dürfen. Die musikalische Leitung hat Tommaso Turchetta, 1. Koordinierter Kapellmeister am Aalto Musiktheater.

Die Operette wagt es, Tabus zu brechen und Themen augenzwinkernd anzusprechen – gewiss, ohne zu viel zu vertiefen bzw. sie so ernst zu nehmen. Operettenwitze unterliegen nie der politischen Korrektheit. Sie sind frech, mutig, furcht- und zügellos, genauso wie die Held*innen der Operetten: Sie sind dreist und gelassen, machen sich selbst angreifbar und pfeifen auf gendersensible Ausdrucksformen. Sie sind sympathische Vagabunden, scheinbar unschuldige Fischermädchen, leichtsinnige und skrupellose Schufte, stolze, großmannssüchtige fake-Barone und Fürstinnen – und ab und zu möchten sie bloß „was Närrisches tun“.

Doch nicht weit liegt genial von trivial entfernt: Wie befreiend ist diese moralische Ambivalenz, dieser unzensierte Operettenblödsinn, aber auch der parodistische, unbeschwerte Umgang mit Klischees und Gesellschaftsproblematiken.

Vorstellungen: 23. März (19:00 Uhr), 31. März (16:30 Uhr), 18. April (19:30 Uhr), 28. Juni 2024 (19:30 Uhr).

Karten gibt es unter anderem telefonisch unter 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.