Diskutierten in Wülfrath auf dem Gelände von Lhoist über Transformation und Wirtschaftspolitik: die Mitglieder der Europakonferenz der CDU Nordrhein-Westfalen. Foto: Jesper Höppe
Diskutierten in Wülfrath auf dem Gelände von Lhoist über Transformation und Wirtschaftspolitik: die Mitglieder der Europakonferenz der CDU Nordrhein-Westfalen. Foto: Jesper Höppe

Wülfrath. Zur Sitzung der Europakonferenz der CDU NRW haben sich die Europaabgeordneten der CDU NRW mit den Kandidaten und Kandidatinnen zur Europawahl sowie Vertretern aus den Kreisverbänden und Vereinigungen bei Lhoist in Flandersbach getroffen.

Aus Wülfrath waren mit dabei der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer, Wolfgang Riedel und Udo Switalski vom Vorstand des CDU-Stadtverbands sowie Monika Naujoks-Spronk vom Vorstand der Senioren-Union. Mit der Wahl des Tagungsortes setzte Peter Liese, Spitzenkandidat der CDU NRW, ein Signal für die Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsförderung der heimischen Industrie.

Das größte Kalkwerk Europas, das Werk Flandersbach der Lhoist Germany Rheinkalk in Wülfrath, hat die Zusage erhalten, durch den EU-Innovationsfonds in Millionenhöhe gefördert zu werden. Mit dieser finanziellen Unterstützung soll das Projekt „Everest“ zur klimaneutralen Kalkproduktion verwirklicht werden. Alexia Spieler, Geschäftsführerin des Unternehmens Lhoist Germany Rheinkalk, zeigte sich dankbar für den Besuch in Wülfrath. Denn damit Projekte wie Everest umgesetzt werden können, müssten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Hand in Hand arbeiten: „Die Transformation der Industrie zur Klimaneutralität“, so Spieler, „stellt uns als Kalkbranche vor besonders große Herausforderungen. Daher arbeiten wir unter Hochdruck daran, mit dem Projekt Everest das größte Kalkwerk Europas zu dekarbonisieren. Dafür gilt es jetzt, dass die Politik zusammen mit der Wirtschaft die richtigen Rahmenbedingungen schafft, um wirksamen Klimaschutz in der Industrie auf den Weg zu bringen.“

In einer Diskussion mit Arndt Kirchhoff, dem Präsidenten des Instituts der deutschen Wirtschaft, und Knut Giesler, dem Bezirksleiter der IG Metall NRW, diskutierte Peter Liese die Herausforderungen der nordrhein-westfälischen Wirtschaft.

Kirchhoff stellte die Probleme der Überregulierung dar. Die notwendigen Transformationsprozesse in der Industrie, auch im Bereich des Klimaschutzes, erforderten eine Reduktion dieser Überregulierung, was letztlich auch der Arbeitsplatzsicherheit zugute käme. Während einerseits viele Unternehmen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, gäbe es in anderen Bereichen Fachkräftemangel. Die EU müsste bei der Transformation zum Klimaschutz und zur Digitalisierung als Schiedsrichter, nicht als „Verbieter“ agieren, so Kirchhoff. „Verlässlichkeit und Planungssicherheit sichern auch Arbeitsplätze“, sagte Knut Giesler.

Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts NRW erhält durch die EU-Förderzusage Aufwind. „Ich habe mich bereits vor vielen Jahren für die Schaffung des EU-Innovationsfonds eingesetzt. Dass dieses Projekt in meiner Heimat Nordrhein-Westfalen als wichtiger technologischer Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie realisiert wird, macht mich stolz“, betonte Peter Liese. „Ich bin begeistert von dem Projekt. Es zeigt, dass Industrie und Klimaschutz zusammen gehen. Die Unternehmen wollen investieren, Europa hilft – aber die Bundesregierung kriegt es nicht hin, die notwendigen Rahmenbedingungen schnell zu schaffen.“