Ein Balkonkraftwerk produziert Sonnenstrom. Foto: Robert Poorten/ AdobeStock_565848580

Velbert. Solarenergie zu erzeugen, ohne direkt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu haben, ist einfacher als gedacht. Die Lösung dafür sind Solar-Module, die sich am Balkon, an der Hauswand oder auf dem Garagendach betreiben lassen. Sie produzieren klimafreundlichen Strom, senken die eigenen Stromkosten und machen unabhängiger vom Stromversorger.


So können auch Mieterinnen und Mieter die Energiewende voranbringen. Wie das geht und was zu beachten ist, zeigt die Verbraucherzentrale NRW mit ihrer neuen, landesweiten Informationsaktion „Steck die Sonne ein“.

Alle können mitmachen, sofern man über ein Plätzchen zur Anbringung eines Steckersolar-Moduls verfügt – zum Beispiel einen Balkon, eine Terrasse oder ein Garagendach. Die kleinen Solarkraftwerke produzieren Strom, der direkt im Haushalt verbraucht wird. Hier kommt dann also tatsächlich „grüner“ Strom aus der Steckdose. So kann vor allem an sonnigen Tagen der Verbrauch von Geräten, die „immer an“ sind, gesenkt werden – zum Beispiel von Kühlschrank, Internet-Router oder Telefonanlage.

Im Gegensatz zu großen Solaranlagen auf dem Hausdach, können Privatpersonen die Steckersolar-Geräte selbst anbringen, anschließen und direkt nutzen. Die kleinen Sonnenkraftwerke sind zudem mobil, denn sie können bei einem Umzug einfach mitgenommen und im neuen Heim wieder angebracht werden. „Steckersolar ist eigentlich eine einfache Möglichkeit, um auch ohne eigene Immobilie ein aktiver Teil der Energiewende zu werden. In der Flut der Angebote und Werbeaussagen möchten wir den Verbraucherinnen und Verbraucher in NRW mit dieser landesweiten Infoaktion mit unabhängigem Rat zur Seite stehen“, erklärt Andreas Adelberger, Leiter der Beratungsstelle Velbert.

„Zudem gibt es auch ein paar Dinge zu beachten, wie zum Beispiel das Einverständnis der Vermieterinnen und Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft.“ ergänzt Susanne Berger, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW im Kreis Mettmann. „Steckersolar-Geräte bestehen meist aus ein bis zwei Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den Gleichstrom aus den Modulen in 230-Volt-Wechselstrom umwandelt.

Kostenpunkt für ein Modul, Wechselrichter und Montagevorrichtung: ab etwa 500 Euro. Damit lassen sich jährlich, pro Modul und je nach Standort und Himmelsrichtung, etwa 300 Kilowattstunden Strom erzeugen. Bei einem Zweipersonenhaushalt entspricht das rechnerisch ungefähr 100 Euro oder dem Jahresverbrauch einer Spül- oder Waschmaschine.“ Der darüber hinaus notwendige Strom wird weiter wie bislang vom jeweiligen Versorger aus dem Netz bezogen.

In Nordrhein-Westfalen haben einige Regionalverbände sowie Kommunen und Energieversorger Förderprogramme für Steckersolar-Geräte aufgelegt. Die wesentliche Zielgruppe der kommunalen Fördermaßnahmen sind Bewohnerinnen und Bewohner von Zwei- und Mehrfamilienhäusern.

Im Rahmen der Aktion „Steck die Sonne ein“ bietet die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale.nrw/steckdiesonneein umfangreiche Informationen und Veranstaltungsangebote zur Planung, Inbetriebnahme und Förderung von Steckersolar-Geräten für private Verbraucherinnen und Verbraucher.