Der Bund der Steuerzahler NRW spricht sich gegen die Erhebung von Straßenbaubeiträgen aus. Foto: pixabay
Der Bund der Steuerzahler NRW spricht sich gegen die Erhebung von Straßenbaubeiträgen aus. Foto: pixabay

Düsseldorf. Der Bund der Steuerzahler NRW appelliert an die Landesregierung, den Straßenbaubeitrag abzuschaffen. So könne unter anderem Bürokratie vermieden werden.

„65 Millionen Euro jährlich stellt das Land Nordrhein-Westfalen den Kommunen seit dem vergangenen Jahr zur Verfügung, damit sie die Bürger bei den Straßenbaubeiträgen um die Hälfte entlasten können“, heißt es vom Bund der Steuerzahler NRW.

Zwischen September und Ende Dezember 2020 seien insgesamt 130 Anträge mit einem Volumen von rund 4,5 Millionen Euro an das Land gestellt worden, verweist der Steuerzahlerbund auf einen Bericht des Kommunalministeriums. Davon seien bis Jahresende 124 Anträge mit einem Volumen in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro bewilligt worden.

„Der bemerkenswert niedrige Mittelabfluss bestätigt unsere These, dass das Land Nordrhein-Westfalen es sich durchaus hätte erlauben können, den Straßenbaubeitrag vollständig abzuschaffen und die Beitragszahler nachhaltig zu entlasten“, sagt Rik Steinheuer, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen. Der Verband hatte 2019 bei einer Volksinitiative zur Abschaffung des Straßenbaubeitrags fast 500.000 Unterschriften beim Landtag eingereicht.

„Es gibt zudem immer noch keine gesicherten Zahlen dazu, wie teuer der Bürokratieaufwand für die Erhebung des Straßenbaubeitrags bei den Anliegern und für die Beantragung der Fördermittel beim Land die Kommunen zu stehen kommt“, kritisiert Steinheuer. Viele andere Bundesländer hätten den Straßenbaubeitrag unter anderem deshalb abgeschafft, weil seine Erhebung so aufwendig ist, dass unter dem Strich für die Kommunen kaum etwas übrig bleibe.

Er appelliert an die Landesregierung: „Wenn Sie es ernst meinen mit der Entlastung der Bürgerinnen und Bürger bei den Wohnkosten und dem Abbau von Bürokratie, dann schaffen Sie den Straßenbaubeitrag endlich ab. Jetzt wäre ein richtiger Zeitpunkt, um dies ohne großen Gesichtsverlust hinzubekommen.“