Ein Zug der Linie S9. Foto: Volkmann
Ein Zug der Linie S9. Foto: Volkmann

Bottrop. Am Samstagabend soll ein Minderjähriger auf der Kupplung eines Zuges der Linie S9 mitgefahren sein. Als der Zugbegleiter den Jungen bemerkte, leitete er eine Zwangsbremsung ein. Es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.


Gegen 18.45 Uhr erhielten die Beamten des Bundespolizeireviers in Essen die Information darüber, dass der Zugbegleiter der S9 von Hagen nach Recklinghausen einen Jungen festhalte, der auf der Kupplung des letzten Wagens mitgefahren sei. Einsatzkräfte rückten zum Bahnhof Gladbeck-West aus und trafen dort auf den 13-Jährigen, den Triebfahrzeugführer und den Bahnmitarbeiter.

„Kurz nach der Abfahrt der S-Bahn im Hauptbahnhof Bottrop soll der 40-jährige Zugbegleiter den deutschen Staatsbürger durch den Führerstand des letzten Wagens entdeckt haben“, erklärt die Polizei. Der Minderjährige solle sich auf der Kupplung befunden und an der Beleuchtungsvorrichtung festgehalten haben. Der Zug legte eine Zwangsbremsung ein.

Der junge Bottroper sei zunächst geflüchtet. Der 40-jährige Bahnmitarbeiter habe den 13-Jährigen jedoch zurück gepfiffen und ihn über den Führerstand zurück in den Zug gebracht. Im Anschluss habe der Lokführer die Fahrt fortgesetzt, um im Bahnhof Gladbeck-West auf das Eintreffen der Bundespolizisten zu warten.

„Die Beamten konfrontierten den Jugendlichen mit seinem Fehlverhalten“, hieß es. Er sei einsichtig gewesen, habe sich entschuldigt. Am Wohnort des Jungen trafen die Beamten auf die Mutter des 13-Jährigen. Sie sei „sichtlich aufgelöst“ gewesen. Die Bundespolizisten leiteten gegen den Bottroper ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.

Durch den Vorfall kam es laut Polizei bei vier Zügen zu jeweils 45 Minuten Verspätung und zu zwei Teilausfällen.