Paragrafen-Symbole sind an Türgriffen am Eingang zum Landgericht Bonn angebracht. Foto: Oliver Berg/dpa
Paragrafen-Symbole sind an Türgriffen am Eingang zum Landgericht Bonn angebracht. Foto: Oliver Berg/dpa

Gütersloh. In Bielefeld gab er 2019 sein letztes Konzert. Auf der Autobahn 2 bei Gütersloh wurde Saban Saulic am Morgen danach in einen schweren Unfall verwickelt. Der serbische Superstar starb zusammen mit seinem Keyboarder. Verantworten muss sich jetzt ein 37-Jähriger.

Das Amtsgericht im ostwestfälischen Gütersloh verhandelt am Donnerstag (9.00 Uhr) über den Unfalltod des serbischen Sängers Saban Saulic. Der Superstar vom Balkan war im Februar 2019 nach einem Konzert in Bielefeld ums Leben gekommen. Angeklagt ist ein 37-jähriger. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Tötung in zwei Fällen, fahrlässige Körperverletzung in einem Fall, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis vor.

Der Deutsche war auf der Autobahn 2 bei Gütersloh auf ein Auto aufgefahren, in dem der Sänger saß. Der 1951 geborene Saulic war mit weiteren Bandmitgliedern auf dem Weg zum Flughafen. Auch sein Keyboarder Mirsad Keric (43) kam ums Leben.

Nach Justizangaben ist der Angeklagte geständig. Das Gericht will bei dieser Ausgangslage noch am Donnerstag ein Urteil verkünden. Mehrere Nebenkläger reisen für den Prozess aus Belgrad und dem Rhein-Main-Gebiet an.

Saulic war ein Superstar in seiner Heimat. Weil viele seiner Anhänger aus dem ehemaligen Jugoslawien in der Bundesrepublik leben, hatte er auch in Deutschland eine große Fangemeinde. Seine Fans nannten ihn den «König» (Kralj) – er war einer der beliebtesten Interpreten der Unterhaltungsmusik des Balkans, einer Mischung aus Schlager, Pop und Volksmusik.