Andrea Schmittmann ist die neue Regionalplanerin bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Foto: BR_D
Andrea Schmittmann ist die neue Regionalplanerin bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Foto: BR_D

Düsseldorf. Bei der Bezirksregierung Düsseldorf übernimmt Andrea Schmittmann den Posten in der Regionalplanung für den Ruheständler Holger Olbrich.

Es war eine der ersten Neuigkeiten aus dem neuen Regionalrat: Direkt in der konstituierenden Sitzung im Februar 2021 stellten die Politikerinnen und Politiker aus der Planungsregion Düsseldorf das Benehmen zur neuen Regionalplanerin Andrea Schmittmann her.

Schmittmann übernimmt diese Aufgabe von Holger Olbrich, der in den Ruhestand gegangen ist. Damit ist diese Funktion das erste Mal bei der Bezirksregierung Düsseldorf mit einer Frau besetzt.

Welche Schwerpunkte möchte Andrea Schmittmann setzen? Welche Projekte stehen 2021 für die Planungsregion auf der Agenda? Dies und Weiteres erläutert die Geographin im Interview:

Frau Schmittmann, mit ihrem ersten Statement als Regionalplanerin im Regionalrat Düsseldorf kündigten Sie ein „sehr interessantes Sitzungsjahr“ an. Was erwartet Bürger und Politiker?

Unser Regionalplan Düsseldorf ist dynamisch. Das heißt, dass weitere Änderungen zu ganz unterschiedlichen Themen in ganz unterschiedlichen Kommunen anstehen. So könnte der Regionalrat zum Beispiel die Weichen stellen, damit die Kommunen Erholungsgebiete gestalten, falls sie dies möchten, oder Gewerbegebiete erweitern, falls sie Bedarf sehen. Der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist eines der zentralen politischen Themen.

Die Diskussionen verschiedener Datensammlungen und Konzepte werden interessant. So stehen zum Beispiel das Siedlungsmonitoring 2021, das Gewerbe- und Industrieflächenkonzept 2021 und das  Abgrabungsmonitoring 21 für mineralische Rohstoffe auf der Agenda. Ich bleibe weiterhin Hauptdezernentin der Regionalentwicklung, so dass ich nach wie vor mit meinem Team aus zurzeit 39 Kolleginnen und Kollegen hierzu im engen Austausch bin.

Als Regionalplanerin bin ich nun zusätzlich das Gesicht der Regionalplanung nach außen und werde das Netzwerken mit anderen Landesbehörden, den Kommunen und weiteren Entscheidern der Zivilgesellschaft übernehmen.

Wie beeinflusst die Pandemie Ihre Arbeitsprozesse dabei?

Corona hat der Digitalisierung einen großen Schub gegeben. Ich möchte auch künftig die neuen modernen Formate wie Videokonferenzen mit den Entscheidern in den Kommunen und den Regionalpolitikern beibehalten, um die Kommunikationswege kürzer und unkomplizierter zu gestalten.

Offenlagen waren bereits vor der Pandemie im Internet zu finden, nur die physische Offenlage mussten wir natürlich stark einschränken oder entfallen lassen – je nach aktueller Gesundheitslage. Aber wir konnten die Transparenz immer herstellen, die uns als Behörde sehr wichtig ist. Die Öffentlichkeitsbeteiligung ist eine wichtige Säule unserer Arbeit.

Die Sitzungen unseres Regionalrates und seiner Ausschüsse – des neuen und des alten – konnten je nach Infektionsgeschehen in größeren Räumlichkeiten mit Hygienekonzept oder auch hybrid stattfinden. Auf diese Art und Weise haben wir es geschafft, dass wichtige Entscheidungen durch den Regionalrat getroffen werden konnten und unsere Region nicht stillstand. Daran wollen wir unbedingt festhalten.

Wie funktioniert das Zusammenspiel von Regionalplanerin und Regionalrat?

Mein Fachdezernat und ich beraten den Regionalrat, indem wir zum Beispiel die Fraktionssitzungen besuchen und zu Sachfragen referieren oder die Fraktionen im Rahmen der Vorberatungen der jeweiligen Sitzungsblöcke begleiten. Der Impuls hierzu kommt von uns oder von den Politikerinnen und Politikern.

Der Regionalrat hat als demokratisches Gremium einen Anspruch auf zeitnahe und detaillierte Information, um sich selbst ein genaues Bild zu machen. In der Regel werden die Themen im Detail im jeweiligen Fachausschuss des Regionalrates vorbesprochen, der dem Regionalrat für seine Entscheidungen einen Beschlussvorschlag macht. Dies gilt für unseren Bereich der Regionalentwicklung genauso wie für die anderen Dezernate der Bezirksregierung, die zum Beispiel zu Umwelt oder Verkehr ihr Fachwissen einbringen und den persönlichen Austausch mit dem Regionalrat suchen.

Die Geschäftsstelle des Regionalrates, die auch zu meinem Dezernat gehört, übernimmt die Organisation aller Sitzungen und ist jederzeit Schnittstelle bei allen Anliegen unserer Regionalratsmitglieder. Wir kommunizieren permanent, nicht nur während der Sitzungen. Dies werde ich in der Doppelfunktion als Regionalplanerin und Hauptdezernentin noch intensivieren.