Mönchengladbach. Das Kompetenzzentrum Brückenlager der Autobahn GmbH hat gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverband Mönchengladbach und weiteren Institutionen zwei Brückenbauübungen durchgeführt. Ziel war es, gemeinsam eine Behelfsbrücke aufzubauen, die so auch im Katastrophenfall eingesetzt werden kann.
Am 14. Juli 2021 rauscht die Flut durch das Ahrtal, zahlreiche umliegende Kommunen und Kreise in der Region. Binnen kurzer Zeit werden große Teile der Infrastruktur zerstört, etliche Straßen und Brücken versinken in den Wassermassen und werden von ihnen weggerissen. Schon wenige Tage später stehen die ersten Brücken aus Willich.
„In der Nacht vom 15. zum 16. Juli erreichten mich die ersten Anfragen. Wir haben direkt damit begonnen, die Teilelisten zu schreiben, die Brückenteile zusammenzustellen und diese für den Transport vorzubereiten. Einen Tag später haben wir die Segmente auf LKWs verladen und sie zum Montageplatz im Ahrtal gebracht“, erinnert sich Thomas Derrix, Leiter des Kompetenzzentrum Brückenlager. In Bad Neuenahr setzt das Technische Hilfswerk (THW) die gelieferten Brückenteile Stück für Stück zusammen und schiebt sie über eine Rollbahn dem anderen Ufer entgegen. Die rund 150 Tonnen schwere und 50 Meter lange Stahlkonstruktion verfügt über zwei Fahrspuren, sodass sie in beiden Richtungen zugleich befahrbar ist. Es war die erste von insgesamt 27 Behelfsbrücken aus dem Brückenlager.
Bei der Übung auf dem Übungsgelände des THW Mönchengladbach wird der Aufbau einer 18 Meter langen D-Brücke mit einem 15 Meter langen Vorbauschnabel erprobt. Das D steht für Dreieck und bezieht sich auf die Dreieckskonstruktion, die den Behelfsbrücken Stabilität gibt.
Derrix: „Viereck vergeht, Dreieck besteht – so lautet eine alte Brückenbauerweisheit.“ Neben dem THW sind auch Mitarbeiter*innen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, dem Fernstraßen Bundesamt, der Bundeswehr und der Autobahn GmbH involviert. Schweiß fließt, aber viele Rädchen greifen ineinander. Der Bau der Brücke wird im Vorschubverfahren vorgenommen: Die Brücke wird zunächst an Land zusammengebaut und dann Stück für Stück weiter vorgeschoben, bis sie das andere Ufer erreicht.
Auch die Profis packen mit an und geben wertvolle Tipps. Bei der Übung werden Fachkenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Geräteteilen und in der Montage vertieft und ausgebaut. Aber auch die Logistik steht auf dem Prüfstand. So werden Transporte durch das THW mit eigenen Fahrzeugen, aber auch mit Fahrzeugen der Autobahn GmbH, durchgeführt. Im Einsatz sind Ladekräne des THW und der imposante Autokran des „Brückenlagers Schiefbahn“.
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