Ohne Radweg darf es keinen Ausbau der L239 geben - das fordert der ADFC im Neanderland. Foto: ADFC
Ohne Radweg darf es keinen Ausbau der L239 geben - das fordert der ADFC im Neanderland. Foto: ADFC

Kreis Mettmann. Über 100 Radfahrende haben am vergangenen Freitag Wind und Regen getrotzt, um ihre Forderung nach mehr Verkehrssicherheit zu untermauern. Der ADFC im Neanderland fordert, dass der Ausbau der L239 zwischen Ratingen und Mettmann aus Verkehrssicherheitsgründen mit der gleichzeitigen Ausführung eines straßenbegleitenden Geh- und Radweges einhergehen muss.


Darauf hatte der ADFC bereits während der früheren Öffentlichkeitsbeteiligung im Jahr 2018 hingewiesen. Allerdings ist ein Radweg auf dieser wichtigen Pendlerroute in dem 2022 angelaufenden Planfeststellungsverfahren durch den Antragsteller Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen-NRW) nicht berücksichtigt worden.

„Gesetzliche Vorgaben und technische Regelwerke zur Anlage von Radwegen werden mit dieser Planung ebenso ignoriert wie der politische Wille von Kommunen, Kreis, Land und Bund zur Förderung des Radverkehrs, der Verkehrswende und der Verkehrssicherheit“, so Peter Martin, Sprecher der AG Verkehrspolitik. Daher erhob der ADFC im Neanderland im Juli 2022 Einwendung gegen diese Planung bei der
Bezirksregierung Düsseldorf.

Im Februar 2024 lud die Bezirksregierung zur Anhörung, auf der auch der ADFC seine Einwendungen darstellen und bekräftigen konnte. Ein Umdenken hat bei Straßen-NRW allerdings immer noch nicht stattgefunden. Und eine Entscheidung der Bezirksregierung steht noch aus.

So rief der ADFC nun schon im dritten Jahr in Folge zu einer Fahrraddemonstration entlang der besagten Strecke auf. Mit Polizeibegleitung fuhr der Tross vom „Esprit-Kreisel“ über die L239 Richtung Mettmann Metzkausen, wo er dann kurz hinter der Autobahn A3 wendete und zur Abschlusskundgebung in Ratingen zurückfuhr.

Mit dabei war der Vorsitzende des ADFC-Landesverband NRW, Axel Fell. Dieser sprach aus, was allen klar war: „Wenn erstmal die Straße ohne Radweg ausgebaut wurde, wird niemand hingehen und ein zweites Mal in die Natur eingreifen und ein zweites Mal die Straße für lange Zeit sperren, nur um einen Radweg zu bauen.“