Ratingen. Am Sonntag, 2. Februar, lädt das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford von 14 bis etwa 15.30 Uhr zu einer öffentlichen Führung durch das spätbarocke Herrenhaus ein. In der Themenführung „Die Brügelmanns. Eine Unternehmerdynastie in der Frühindustrialisierung“ dreht sich alles um die Gründerfamilie der ersten Fabrik auf dem Kontinent.
Wenn der Vater der Schwiegertochter der eigene Cousin zweiten Grades ist – dichte und über Generationen geknüpfte Heiratskreise gibt es nicht nur in adligen Kreisen. Auch Johann Gottfried Brügelmann, ein Kaufmann aus Elberfeld, der 1783/84 rund 30 Kilometer entfernt in Ratingen eine Baumwollspinnerei gründete, war familiär stark mit einflussreichen Kaufmanns- und Bankiersfamilien aus dem Wuppertal verknüpft. Ein wesentlicher Teil des Startkapitals des Unternehmens stammte von seiner Frau Anna Christina Brügelmann, die selbst aus der bedeutenden Wuppertaler Kaufmannsfamilie Bredt entstammte.
Ob das Unternehmen, für dessen Gründung Brügelmann ein großes finanzielles Risiko auf sich genommen hatte, erfolgreich sein würde, war zunächst unklar. Doch was war der Schlüssel für den Erfolg des Betriebs? Entscheidend war nicht nur die gute Unternehmensführung, sondern auch die Pflege eines weiten Netzwerks, das den Einkauf von Rohstoffen, den Verkauf der Produkte und die Geschäftsabwicklung sicherte. Ebenso wie die folgende Generation nutzte Brügelmann in besonderem Maße die geschäftlichen Beziehungen innerhalb der Familie und des weit verzweigten Verwandtschaftskreises im Wuppertal, um den wirtschaftlichen Erfolg des Cromforder Unternehmens zu gewährleiten.
Die anderthalbstündige Führung durch das Herrenhaus gibt spannende Einblicke in den Aufbau und die Sicherung des Cromforder Unternehmens sowie in die in Heirats- und Verwandtschaftsbeziehungen der Unternehmerfamilie in der Frühphase der Industrialisierung.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Plätze sind allerdings begrenzt. Tickets können im Webshop gebucht werden: www.shop.industriemuseum.lvr.de.
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