Die Mensa der Elsa-Brandström-Schule wird heute schon von der Gebrüder-Grimm-Schule genutzt, in Zukunft soll die Grundschule über das gesamte Gebäude verfügen können. Foto: Stadt Ratingen
Die Mensa der Elsa-Brandström-Schule wird heute schon von der Gebrüder-Grimm-Schule genutzt, in Zukunft soll die Grundschule über das gesamte Gebäude verfügen können. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Karl-Mücher-Weg wird künftig durch die benachbarte Gebrüder-Grimm-Grundschule genutzt werden. Der Rat stellte jetzt die für Ausstattung und Renovierung erforderlichen Haushaltsmittel außerplanmäßig bereit.


Es zeichnet sich nun nach zehn Jahren wieder eine dauerhafte schulische Nutzung des Gebäudes ab, das von der Substanz her in einem guten Zustand ist. Die Gebrüder-Grimm-Schule benötigt schon jetzt mehr Platz und wird voraussichtlich weiterwachsen.

Vor zehn Jahren musste die letzte Ratinger Hauptschule mangels Anmeldungen aufgegeben werden. Nur sechs Jahre nach einer erheblichen baulichen Ertüchtigung für den Ganztagsbetrieb verließen im Sommer 2015 die letzten Schüler das Gebäude. Die letzten Jahrgänge schlossen ihre Schullaufbahn dann im Schulzentrum Lintorf ab.

Im Spätsommer 2015 musste die Stadt Ratingen, wie alle anderen auch, aus dem Stand Unterbringungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von geflüchteten Menschen aus dem Boden stampfen. Das leere Schulgebäude am Karl-Mücher-Weg wurde zum ersten Mal für diesen Zweck umfunktioniert.

Zwei Jahre später zogen dann wieder Schülerinnen und Schüler ein, zumindest vorübergehend. Während am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium im großen Stil saniert und ein Neubau errichtet wurde, wurden die Fünft- und Sechstklässler in der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule unterrichtet. 2022 konnten die Schülerinnen und Schüler dann in den Neubau am Gymnasium einziehen, worauf dann wieder eine Episode als Flüchtlingsunterkunft folgte.

Zwischenzeitlich hat die Stadt dann andere Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen, damit das Gebäude wieder für seinen ursprünglichen Zweck genutzt werden kann – diesmal auf Dauer. Denn die räumlichen Verhältnisse in der Gebrüder-Grimm-Grundschule sind beengt, und das schon für die bisher planmäßigen drei Klassenzüge je Jahrgang. Die Schule muss jedoch auf vier Züge erweitert werden, temporär womöglich sogar auf fünf Züge. „Dafür drängt sich die Nutzung des unmittelbar benachbarten Elsa-Brandström-Gebäudes als gute und vergleichsweise kurzfristig zu realisierende Lösung geradezu auf“, sagt Schuldezernent Patrick Anders. „Ich freue mich sehr, dass der Rat diesen unseren Vorschlag einstimmig angenommen hat.“

Die Stadt Ratingen wird rund 500.000 Euro in die Renovierung und Ausstattung des Gebäudes investieren. Außerdem fallen rund 200.000 Euro für eine Verkabelung an, die eine zeitgemäße Multimedia-Nutzung ermöglicht.