Ratingen. In der Nacht zu Samstag haben Ordnungs- und Ermittlungsbehörden in einer koordinierten Aktion mehrere Wettbüros, Gaststätten und Shisha-Bars in Ratingen durchsucht. Der Einsatz ist im Rahmen der landesweiten „Null-Toleranz-Strategie“ gegen Clan-Kriminalität durchgeführt worden.
Gemeinsam haben die Kreispolizeibehörde Mettmann, der Zoll und das Ratinger Ordnungsamt im Stadtgebiet einen Schlag gegen organisierte Clan-Kriminalität durchgeführt: Durchsucht wurden dabei Wettbüros, Gaststätten sowie eine Shisha-Bar. Zwei Wettbüros und eine Gaststätte haben die Behörden noch in der gleichen Nacht geschlossen.
Bereits im Vorfeld waren die Lokalitäten Gegenstand polizeilicher und ordnungsbehördlicher Maßnahmen, teilt die Polizei mit. Die Örtlichkeiten sollen als Treffpunkte und Rückzugsorte für Gruppen gedient haben, die der organisierten Clan-Kriminalität zuzuordnen seien oder ihr zumindest nahestehen.
In der Nacht zu Samstag durchsuchten Beamte fünf Lokale am Berliner Platz, der Düsseldorfer Straße, der Oberstraße, der Poststraße sowie an der Straße Am Sandbach. Der Einsatz begann am Freitagabend um 20 Uhr und endete am Samstag um 1 Uhr. Die Bilanz: Insgesamt wurden 75 Personen in den Objekten und deren Umfeld überprüft. Acht Strafverfahren, unter anderem wegen des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln oder wegen des Verdachts des Sozialleistungsbetrugs, wurden eingeleitet. Außerdem wurden wegen anderer Verstöße insgesamt 19 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht.
Drei der überprüften Objekte wurden noch in der Nacht geschlossen. Dabei handelte es sich um ein Wettbüro am Berliner Platz, ein Wettbüro an der Straße „Am Sandbach“ sowie um eine Gaststätte an der Oberstraße.
In allen drei Lokalitäten hatten die Betreiber neben anderen Verstößen unter anderem auch illegale Glücksspielautomaten und Online-Wett-Terminals aufgestellt und somit gegen die Glücksspielverordnung verstoßen.
Die Polizei stellte bei ihren Personenkontrollen in einem Wettbüro am Berliner Platz bei einem 40 Jahre alten Mann aus Ratingen zum Verkauf verpackte Tütchen mit Cannabis und Amphetaminen sicher.
Der Zoll stellte in einer Shisha-Bar an der Düsseldorfer Straße insgesamt 15 Kilogramm unversteuerten Shisha-Tabak in einigen Dutzend Tabak-Dosen sicher. Außerdem stellte der Zoll auch insgesamt 2.700 unversteuerte Zigaretten in einem Kiosk an der Oberstraße sicher. Diese Verstöße gegen das Tabaksteuergesetz werden nun mit Straf- und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet. Ferner stellten die Zöllner Straftaten wegen illegaler Beschäftigung (Schwarzarbeit) sowie Verstöße gegen das Steuergesetz fest. Hinzu kamen gleich mehrere arbeitsrechtliche Meldeverstöße sowie Verstöße gegen das Mindestlohngesetz, welche mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet werden.
Das Ordnungsamt der Stadt Ratingen stellte bei dem gemeinsamen Einsatz insbesondere Verstöße gegen die Glücksspiel- und die Gaststättenverordnung sowie gegen das Nichtraucherschutzgesetz fest. Sowohl gegen den Inhaber eines Kiosks, als auch gegen den Inhaber einer Shisha-Bar, wurden zudem Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geschrieben, weil sie ohne die dafür benötigte Sondererlaubnis eine Außengastronomie vor ihren Objekten führten.