Ratingen. Kanadagänse gehören am Grünen See zum gewohnten Bild. Um festzustellen, wie es um die Gänsepopulation in Ratingen bestellt ist und wo die Vögel am Grünen See brüten, hat die Stadt Ratingen ein Monitoring der Kanadagänse beauftragt.
Im März begann die Erfassung, im Herbst sollen erste Ergebnisse vorliegen. Nähere Erläuterungen dazu gab es auf einer Exkursion im Juni mit dem Ornithologen Uwe Radke.
Wegen ihres prachtvollen Gefieders und ihrer imposanten Größe wurden die Kanadagänse ursprünglich zur Bereicherung von Parks aus Nordamerika nach Europa eingeführt. Inzwischen sind sie weit verbreitet und kommen an fast allen Gewässern in NRW vor, teilweise in großer Zahl, auch wenn ein Bericht der nordrhein-westfälischen Ornithologengesellschaft nahelegt, dass sich die Population der Kanadagänse im Land seit Jahren stabilisiert.
Um hier mehr Klarheit zu bekommen, hat die Stadt das Monitoring in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden dann Hinweise darauf geben, ob und wenn ja, welche Maßnahmen aus dem Arsenal des Gänsemanagements durchgeführt werden sollten, etwa der Austausch von Eiern im Gelege. Ziel eines Gänsemanagements ist die langfristige Stabilisierung der Population in Ratingen.
Da fast alle Kommunen in NRW vor ähnlichen Herausforderungen im Umgang mit den Kanadagänsen stehen, tauscht sich die Stadt Ratingen regelmäßig mit umliegenden Städten aus. Der fundierte Erfahrungsaustausch ist wichtig, um voneinander zu lernen, was möglich und erfolgversprechend ist oder auch nicht. Denn nicht alle Maßnahmen eines Gänsemanagements sind tatsächlich zielführend oder an allen Standorten umsetzbar.
Wichtig ist der Stadt Ratingen auch die Aufklärung zu den Tieren. Um über die Entwicklung der Kanadagänse zu informieren, organisierte das Amt für kommunale Dienste am 14. Juni eine vogelkundliche Exkursion mit dem Ornithologen Uwe Radke. Wer dabei war, konnte das Verhalten der Tiere beobachten. Die Resonanz nach der Exkursion fiel positiv aus.