Das Cobra-Schneidlöschsystem im Einsatz. Foto: Feuerwehr Ratingen
Das Cobra-Schneidlöschsystem im Einsatz. Foto: Feuerwehr Ratingen

Ratingen. Einen arbeitsreichen Samstag, 9. März, hat die Ratinger Feuerwehr gehabt: Neben Brandfällen haben auch starke Sturmböen mehrere Einsätze erforderlich gemacht.


Neben dem Balkonbrand in Ratingen-Mitte führten kräftige Sturmböen zu mehreren Feuerwehreinsätzen im Stadtgebiet.

Ab der Mittagszeit bis in den Abendstunden wurden die Berufsfeuerwehr und mehrere Einheiten der freiwilligen Feuerwehr zu umgestürzten Bäumen, abgeknickten Ampelmasten, herumfliegenden Verkehrsschildern und zu einem abgehobenen Dach alarmiert. Eine abgebrochene Baumkrone hatte in Hösel einen parkenden Auto stark beschädigt. Die Feuerwehr entfernte die Baumkrone vom Wagen, sodass das Ausmaß des Schaden am Fahrzeug dann erst sichtbar wurde. Das beschädigte Auto ist dann dem Halter übergeben worden.

In Ratingen-West hat sich aufgrund starker Windböen ein Teil eines Flachdaches gelöst. Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesichert. Eine Fachfirma wurde durch den Hausmeister beauftragt den Schaden zu beheben. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt.

Am Abend wurde die Feuerwehr Ratingen durch die Berufsfeuerwehr Wuppertal um Unterstützung bei einem schwierig zu erreichenden Dachstuhlbrand gebeten. Innerhalb der Dachkonstruktion eines Hochhauses hatte sich ein Schwelbrand entwickelt, der sich unterhalb der Dachhaut bereits massiv ausgebreitet hatte. Da herkömmliche Löschmethoden aufgrund der großen Dachfläche und der Vielzahl kleiner und großer Glutnester nicht zum Erfolg führten und das großflächige Öffnen der Dachhaut nur unter erheblichen Aufwand möglich war, kam das Schneidlöschsystem zum Einsatz. In Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Wuppertal wurde zunächst eine umfassende Lageerkundung mittels Wärmebildkamera auf dem Dach durchgeführt, um anschließend mit der Hochdrucklanze des Cobra Systems gezielt die Glutnester anzugreifen und den Brand so zu bekämpfen.

Im Laufe des Einsatzes mussten weitere Teile der Dachhaut geöffnet werden, um das Gemisch aus heißem Brandrauch und Wasserdampf ablassen zu können. Erste Maßnahmen zeigten schnell Wirkung, so dass die Arbeit mit der Schneidlöschtaktik hier zunächst erfolgreich angewendet werden konnte. Schwierigkeiten bereitete der böige Wind, der die vielen Glutnester immer wieder anfachte und für eine weitere Ausbreitung innerhalb der Dachkonstruktion sorgte. Daher wurde im Laufe der Nacht weiteres Personal und Verbrauchsmaterial der Feuerwehr Ratingen nachgefordert, um die nach fünf Stunden erschöpften Kollegen auszulösen. Nach insgesamt rund neun Stunden konnte der Brand erfolgreich bekämpft werden. Bei diesem Einsatz ist einer der Feuerwehrmänner leicht verletzt worden.

Über Tag Samstag verteilt waren die Berufsfeuerwehr sowie die Löschzüge Mitte, Lintorf, Breitscheid und Hösel der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.