Die Breitscheider Triathleten bei der Siegerehrung. Foto: TuS Breitscheid
Die Breitscheider Triathleten bei der Siegerehrung. Foto: TuS Breitscheid

Ratingen. Beim Triathlon in Sassenberg im Münsterland hat die Regionalliga-Mannschaft des TuS Breitscheid einen dritten Platz errungen. Rüdiger Welsch hat zudem seinen Titel als westdeutscher Meister verteidigt.

Direkt mit zwei Teams starteten die Triathleten des TuS Breitscheid am vergangenen Sonntag beim Triathlon in Sassenberg. Der Wettkampf im Münsterland zeichnet sich seit vielen Jahren durch attraktive Strecken und hervorragende Organisation aus. Der Triathlonverband NRW wertet die dort ausgetragenen Kurzdistanz wie schon in 2018 als Westdeutsche Meisterschaft.

Für die Regionalliga-Mannschaft ging es zuvorderst darum, den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Da sich Taner Egin-Richter im Allgäu auf seine zweite Teilnahme beim Allgäu-Triathlon vorbereitete, sprang für ihn Rüdiger Welsch aus der Masters-Liga ein. Neben Welsch waren Friedemann Gobrecht, Malte Ifang und Maximilian Wienken am Start. Bei Wienken war die Frage, ob er nur eine Woche nach seiner Topleistung beim Ironman Hamburg schon wieder in der Spitze der Regionalliga mithalten kann.

Wie schon im Vorjahr begann der Wettkampf mit einem Rolling Start in den Feldmarksee. Hierbei spurteten Gruppen von jeweils vier Athleten über den Sandstrand in den See. Erwartungsgemäß schlug Schwimm-Routinier Welsch von Beginn an ein hohes Tempo an. Überraschend war da schon eher, dass Wienken zeitgleich mit Welsch nach der Hälfte der 1.500 Meter beim kurzen Landgang über den Uferstrand sprintete. Letztlich verließen die beiden nach gut 23 Minuten im Abstand von nur zehn Sekunden auf Platz 10 (Welsch) und 14 (Wienken) liegend den Feldmarksee. Friedemann Gobrecht folgte eine Minute später, Malte Ifang vervollständigte das TuS-Quartett nach 26 Minuten.

Nach einem schnellen ersten Wechsel begaben sie die Athleten dann auf die Radstrecke von 44 Kilometern, die in zwei flachen Runden zu fahren war. Moderate Temperaturen und Windstille waren ideale Voraussetzungen für schnelle Rad-Splits. Welsch ging auch die zweite Teildisziplin couragiert an und machte direkt zu Beginn einige Plätze gut. Sein hohes Tempo konnte er über die komplette Distanz halten und erreichte bereits nach 1:06 Stunden wieder die Wechselzone, was einem Schnitt von 40 km/h entsprach. Diesem Tempo konnte nicht einmal der enorm radstarke Wienken folgen und verlor rund eine Minute auf Welsch. Nur 45 Sekunden hinter Wienken erreichte bereits Ifang die Wechselzone. Mit einem Rad-Split unter 1:06 Stunden toppe er sogar noch die Leistung von Welsch holte Gobrecht ein.

Zum Abschluss galt es nun für das TuS-Quartett in zwei Runden über von jeweils 5 KM um den Feldmark-See die vorderen Platzierungen im Gesamtfeld zu halten. Dabei wurden die Athleten beim Lauf über den auf der Strecke befindlichen Campingplatz von vielen Campern angefeuert und auch mit zahlreichen Duschen erfrischt.
Welsch legte hier zwar ein ordentliches Tempo vor, musste aber als ältester Starter des gesamten Feldes einige jüngere Konkurrenten passieren lassen. Darunter auch Wienken, der Welsch 3 Kilometer vor dem Ziel überholte und nach 2:17 Stunden auf Platz 14 das Ziel erreichte. Welsch folgte knapp eine Minute dahinter auf Platz 18. Drei weitere Minuten dauerte es, bis auch Gobrecht als 31. finishte. Was aber war mit dem laufstarken Ifang? Der kam nach weiteren drei Minuten ins Ziel, was für Rang 41 reichte. „Ich hatte von Anfang an starke Atemnot auf der Laufstrecke und deswegen keine Chance, mein Tempo zu halten“, ärgerte sich Ifang.

Der Ärger verflog aber beim Blick auf die Ergebnisliste: mit dem dritten Platz schaffte es die Regionalliga-Mannschaft des TuS Breitscheid erstmalig in dieser Saison auf das Treppchen und verbesserte sich auf den achten Rang der Tabelle. Das zu Saisonbeginn ausgegebene Ziel des Klassenerhalts ist damit bereits vor dem Abschlussrennen in Xanten klar erreicht. „Wenn es in Xanten richtig gut für uns läuft, ist jetzt sogar der Aufstieg drin“, freut sich Team-Kapitän Ifang.

Einen weiteren Grund zur Freude gab es für Welsch: mit seiner Zeit von 2:17 verbesserte er nicht seine Leistung des Vorjahres um mehr als drei Minuten, sondern verteidigte mit einem Vorsprung von mehr als acht Minuten auf den Zweitplatzierten seinen westdeutschen Meistertitel eindrucksvoll. „In Frankfurt ist mein Traum von der erneuten Hawaii-Qualifikation bei 40 Grad geplatzt. Heute habe ich den Frust darüber genutzt, um von Anfang an alles rauszuhauen“, kommentiert Welsch.

Bei der 15 Minuten nach der Regionalliga gestarteten Mastersliga waren dann auch die weiteren Senioren des TuS Breitscheid unterwegs. Hierunter nach mehrjähriger Abstinenz auch Michael Ridderskamp. Der zeigte mit einem der schnellsten Radsplits des Feldes, dass er nichts verlernt hatte. Auch beim Schwimmen und Laufen übertrumpfte er seine Vereinskollegen und verfehlte mit 2:33 Stunden die Top 20 nur um wenige Sekunden. 15 Minuten später erreichten auch Christof Köster (Platz 48) und Thomas Weiner (Platz 50) das Ziel. „Das hat für Platz 13 von 30 Mannschaften gereicht“, zog Thomas Weiner, Triathlon-Chef des TuS Breitscheid, zufrieden Bilanz.
Neben den Teilnehmern der Kurzdistanz wollte Dirk Markowski vom TuS Breitscheid in Sassenberg seine dritte Mitteldistanz finishen. Angefeuert von seiner Frau Ute und den beiden mitgereisten Ridgebacks erreichte er nach 5:36 das Ziel und freute sich über den siebten Platz seiner Altersklasse.

„Dieser Auftritt unserer Triathleten in Sassenberg bestätigt nachdrücklich, dass wir mit unserer Triathlon-Abteilung auf dem richtigen Weg sind“, resümiert Weiner zufrieden.