Vadym Fridman (l.), Vorsitzender des Jüdischen Kulturvereins Ratingen, übergab Bürgermeister Klaus Pesch das erste Exemplar des Buches „Schalom Ratingen – Volljährigkeit“. Foto: Stadt Ratingen
Vadym Fridman (l.), Vorsitzender des Jüdischen Kulturvereins Ratingen, übergab Bürgermeister Klaus Pesch das erste Exemplar des Buches „Schalom Ratingen – Volljährigkeit“. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Der Kulturverein „Schalom Ratingen“ hat ein Buch zur „Volljährigkeit“ veröffentlicht.

60 Jahre lang gab es kein jüdisches Leben in Ratingen, bis um das Jahr 2000 Menschen jüdischen Glaubens aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in unsere Stadt zogen. 2002 waren es bereits so viele, dass sie den Kulturverein „Schalom Ratingen“ gründeten. Das ist 18 Jahre her, was den Vorstand des Vereins dazu bewog, ein Buch zum Anlass herauszugeben. Es heißt „Schalom Ratingen – Volljährigkeit“. Der Vorsitzende Vadym Fridman und sein Stellvertreter Grigori Lisnowski übergaben jetzt Bürgermeister Klaus Pesch das erste Exemplar.

Vadym Fridman erinnerte dabei an die „schreckliche deutsch-jüdische Geschichte“, betonte aber auch die vielen Zeichen der Hoffnung. „Für uns ist ein friedliches Leben das Wichtigste“, sagte er. Dieser Wunsch habe sich sehr gut in dem Motto des Gemeindetages 2019 in Berlin ausgedrückt: „In Deutschland zu Hause“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe damals gesagt: „Dieses Land ist für uns alle nur dann ein Zuhause, wenn such Juden sich hier zu Hause fühlen.“

Bei Bürgermeister Klaus Pesch bedankte sich Fridman – wie auch bei Peschs Vorgängern Wolfgang Diedrich und Harald Birkenkamp – für die bereitwillige und stetige Unterstützung. Pesch betonte, dass das für ihn weit mehr sei als eine selbstverständliche Pflicht.

„Es gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen meiner Amtszeit, als vor knapp zwei Jahren in Lintorf spontan 2.000 Menschen zusammenkamen, um gegen eine antijüdische Schmiererei zu protestieren und damit ein deutliches Zeichen für Solidarität in unserer Stadt zu setzen. Dem Verein Schalom Ratingen bin ich sehr dankbar für seine integrierende Arbeit.“