Frau S., 43 Jahre. Sie lebt mit ihrer 16-jährigen Tochter in Ratingen. Vielfach engagiert und gut integriert, arbeitet sie ehrenamtlich bei der Tafel und dem THW mit, trifft sich in der Frauengesprächsgruppe und lernt Deutsch in einem Sprachkurs. Aber all das ruht aktuell - es ist einfach zu gefährlich und gar nicht erlaubt, sich in Gruppen zu treffen. Als Asiatin hatte sie keine Berührungsängste mit den Masken. Während man in Deutschland noch kontrovers über Sinn du Zweck der Masken diskutiert, überlegte sie, dass Masken helfen könnten. So lag es nahe, Masken zu nähen. Frau S. wandte sich an die Caritas/Aktion Neue Nachbarn und eine gebrauchte Nähmaschine aus dem Fundus der ANN -Handarbeitsgruppe der Gemeinde Heilig Geist war schnell besorgt, auch Stoff und Gummibänder. Foto: Ursula Hacket
Frau S., 43 Jahre. Sie lebt mit ihrer 16-jährigen Tochter in Ratingen. Vielfach engagiert und gut integriert, arbeitet sie ehrenamtlich bei der Tafel und dem THW mit, trifft sich in der Frauengesprächsgruppe und lernt Deutsch in einem Sprachkurs. Aber all das ruht aktuell - es ist einfach zu gefährlich und gar nicht erlaubt, sich in Gruppen zu treffen. Als Asiatin hatte sie keine Berührungsängste mit den Masken. Während man in Deutschland noch kontrovers über Sinn du Zweck der Masken diskutiert, überlegte sie, dass Masken helfen könnten. So lag es nahe, Masken zu nähen. Frau S. wandte sich an die Caritas/Aktion Neue Nachbarn und eine gebrauchte Nähmaschine aus dem Fundus der ANN -Handarbeitsgruppe der Gemeinde Heilig Geist war schnell besorgt, auch Stoff und Gummibänder. Foto: Ursula Hacket

Ratingen. Die Caritas engagiert sich auch in Zeiten der Corona-Krise weiterhin für Geflüchtete, unter durch die Caritas-Ehrenamtskoordinatorin Ursula Hacket, deren Stelle anteilig von der Stadt Ratingen finanziert wird.

Das Engagement wird in verschiedenen Bereichen deutlich. Ehrenamtliche und Geflüchtete nähen dringend benötigte Masken. Nähmaschinen werden organisiert, Stoff gespendet. Die fertigen Mund-Nase-Bedeckungen werden eingesammelt und dann an die Altenhilfe und Pflegestationen verteilt.

Viele Geflüchtete bringen sich ein. Sie beteiligen sich bei Nachbarschaftshilfen, kaufen für ältere Menschen ein. Auch die Ehrenamtlichen bleiben aktiv – halten Kontakt und helfen, so gut es am Telefon und mit Textnachrichten geht. So bleiben Kontakte bestehen, Informationen können weitergegeben werden und Hilfe ist möglich.

„Es sind solche Erfahrungen, die uns allen Mut machen und zeigen, dass die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe weitergeht. Die entstandenen Beziehungen tragen nicht nur, sie bringen auch viele neue tolle Ideen hervor“, erzählt Ursula Hacket, Caritas-Ehrenamtskoordinatorin.

Sprachkurse per Video-Stream

Zu den neuen Ideen und Angeboten gehören beispielsweise ein Sprachkurs als Videokonferenz. In der Gruppe für alle eine Herausforderung, aber auch das deutliche Zeichen, es geht weiter. Insgesamt soll die Kommunikation und auch der Fortbildungsbereich um digitale Wege, Videokonferenzen, Online-Seminare, erweitert werden.

Zur individuellen Sprachförderung verabreden sich die Beteiligten unter dem Motto „Walk ’n talk“ zu Spaziergängen an der frischen Luft: laufen und dabei deutsch sprechen, das geht auch jetzt schon. So kann Sprechpraxis sicher und gesund wiederaufgenommen werden. Die Frauengesprächsgruppe hat ein gemeinsames Hochbeet im Caritas-Gemeinschaftsgarten des Projektes „InWESTment plus“. Die Frauen gärtnern zeitversetzt, aber miteinander verbunden. Absprachen laufen über Messenger und jede freut sich am Wachsen und Blühen.

Die interreligiöse Gruppe aus Geflüchteten und Ehrenamtlichen startet aus Anlass des Weltgebetstages der Religionen mit einem regelmäßigen multireligiösen Gebet. In der Coronakrise betet jeder und jede zuhause aber in Gedanken verbunden. Texte und Impulsgedanken werden im Vorfeld versandt.

Je mehr über das Ende des Lock down und ein Öffnen der Maßnahmen diskutiert wird, desto intensiver bereiten Caritas-Akteure, Ehrenamtliche und Geflüchtete weitere Angebote vor: So warten 20 Campingstühle auf ihren Einsatz – sobald Treffen mit mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit erlaubt sind, können diese mit Abstand aufgestellt werden und für Begegnungsangebote genutzt werden.

Wer, sich anschließen möchte, Ideen und Kompetenzen einbringen will und sich gerade in dieser Zeit engagieren will, erhält weitere Informationen bei der Caritas-Ehrenamtskoordination in der Flüchtlingshilfe/Aktion Neue Nachbarn: ea-ratingen@caritas-mettmann.de oder 02102 9394-611.