Freuen sich, dass beim Bau der markanten Holz-Kita am Schluchtor ein wichtiges Etappenziel erreicht wurde (v.l.n.r.): Architekt Thies Kreitz, Projektleiter Tobias Adelt, Kita-Leiterin Beate Poggel, Beigeordneter Martin Gentzsch und Hochbauamtsleiter Stefan Welling. Foto: Stadt Ratingen
Freuen sich, dass beim Bau der markanten Holz-Kita am Schluchtor ein wichtiges Etappenziel erreicht wurde (v.l.n.r.): Architekt Thies Kreitz, Projektleiter Tobias Adelt, Kita-Leiterin Beate Poggel, Beigeordneter Martin Gentzsch und Hochbauamtsleiter Stefan Welling. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Der Erweiterungsbau der Kita Zum Schluchtor in Eggerscheidt schreitet mit großen Schritten voran. Der Holz-Rohbau ist fertig, die Gebäudehülle praktisch dicht – also hat man das Richtfest gefeiert.

Für den 19. August hatte Bürgermeister Klaus Pesch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, die am Bau beteiligten Akteurinnen und Akteure und natürlich die Kita-Gemeinschaft auf die Baustelle eingeladen.

Mit dem Anbau wird sich die Kapazität der Kita Zum Schluchtor verdoppeln. 60 Kinder (46 über und 14 unter dreijährige) werden dort künftig einen Platz finden. Ende des Jahres sollten die baulichen Arbeiten beendet sein, danach folgt der Innenausbau.

Im Erweiterungsbau sind künftig zwei Kindergartengruppen untergebracht, für die es jeweils einen Gruppenraum, einen Schlafraum und einen WC-Bereich gibt. Zudem entstehen im Anbau ein großer Mehrzweckraum, der vor allem als kleine Turnhalle, aber auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, sowie das neue Büro der Kita-Leitung und mehrere kleinere Räume für Geräte und Technik.

Das Besondere an diesem Projekt ist auf den ersten Blick erkennbar: Die komplette Kita entsteht in Holzbauweise. „Mit diesem Vorzeigeprojekt sammeln wir erste Erfahrungen im nachhaltigen Bauen, der Anbau verspricht eine hohe ökologische und ökonomische Qualität“, so Bürgermeister Klaus Pesch. „Die Eggerscheidter Kinder und das Kita-Team dürfen sich schon jetzt auf eine richtig schöne Einrichtung freuen.“ Durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage und von Wärmepumpen wurde das Gebäude übrigens auch in energetischer Hinsicht nachhaltig entworfen.

Der Bau wird aus dem Holzwerkstoff Brettsperrholz hergestellt, das durch seine kreuzweise Verleimung in der Konstruktion nicht nur sehr stabil, sondern auch optisch ansprechend ist. Die Holzbauelemente wurden als standardisierte Decken-, Dach- oder Wandplatten präzise vorgefertigt und montagefertig als Bausatz hergestellt. So entstand der Rohbau innerhalb weniger Tage vor Ort in Modulbauweise.

Die Vorteile dieses Verfahrens liegen für Martin Gentzsch, zuständiger Dezernent für den Bereich Gebäudemanagement, auf der Hand: „Im Vergleich zur konservativen Bauweise ermöglicht uns der Modulbau, Projekte schneller umzusetzen. Außerdem ist dieses System weniger fehlerlastig, da die Bauteile industriell vorgefertigt werden“, sagte Gentzsch in seiner Ansprache, bei der er den kurzfristig verhinderten Bürgermeister vertrat.

Der städtische Projektleiter Tobias Adelt, der bei der Umsetzung vom neuen Abteilungsleiter Thomas Schroeder begleitet und von seinen Kollegen Britta Immand und Gerd Birkhoff unterstützt wird, ergänzt: „Der Bau in Eggerscheidt ist für uns ein Pilotprojekt, denn die Stadt baut erstmals einen dauerhaften Kita-Neubau in Holzbauweise.“

Spannend sind die Bauarbeiten für die Kinder der Kita Eggerscheidt. Sie können seit Monaten beobachten, wie das neue Haus vor ihren Augen wächst. Besonders beeindruckt waren sie – natürlich – von den Baggern beim Aushub der Baugrube, wie sie auf eine Nachfrage von Martin Gentzsch verrieten (was diesen wiederum als Familienvater nicht wirklich überraschte). Beim Richtfest trugen die Kita-Kinder ein witziges Bau-Lied vor und erhielten dafür den verdienten Applaus.

Aktuell stehen bei der Baumaßnahme Fenster- und Fassadenarbeiten sowie Heizungs- und Sanitärarbeiten an. Es folgen die haustechnischen Gewerke, insbesondere Elektro- und Lüftungsarbeiten werden durchgeführt. Für die Gesamtbaumaßnahme einschließlich einiger Umbauarbeiten im Bestandsgebäude der Kita Zum Schluchtor hat der Rat der Stadt die erforderlichen Mittel in Höhe von 2,35 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig stellt die Stadt beim Land einen Förderantrag für bis zu 800.000 Euro.